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AHO Aktuell - 13.07.2005

Ultraschall zur Früherkennung nicht-tragender Kühe


(aid) - Die Zwischenkalbezeit ist für die Wirtschaftlichkeit eines
Betriebes von großer Bedeutung. Jeder Leertag kostet Geld. Auch die
Verzögerungszeit, also das Intervall zwischen erster und erfolgreicher
Belegung, sollte im Mittel möglichst 18 Tage nicht überschreiten. Um
früh eine Trächtigkeitsdiagnose zu erhalten, werden zunehmend
Ultraschallgeräte bei der Herdenbetreuung eingesetzt.

In einer zweijährigen Studie der Universität Zürich wurden drei
tragbare Ultraschallgeräte in 13 Betrieben mit 302 Kühen und Rindern
in insgesamt 500 Untersuchungen getestet. Für die
Ultraschalluntersuchung, die meist zwischen dem 27. und
37.Trächtigkeitstag erfolgte, wurde zuerst rektal die Gebärmutter
lokalisiert und die Ovarien auf Vorhandensein des Gelbkörpers
untersucht. Dann wurden per Ultraschall homogene Flüssigkeit, der
Embryo und dessen Herzschlag ermittelt. Nach mindestens sechswöchiger
Tragezeit erfolgte eine zusätzliche manuelle Trächtigkeitsprüfung. Die
Wahrscheinlichkeit , dass die Kühe bei der Ultraschalluntersuchung
richtig als trächtig diagnostiziert wurden (der positive prädiktive
Wert) betrug 92,2 Prozent. Die Differenz lässt sich durch embryonale
Sterblichkeit erklären, denn zwischen dem 28. und 43. Trächtigkeitstag
erfolgen vermehrt spontane Fruchtverluste. Deshalb ist eine manuelle
Trächtigkeitskontrolle nach diesem Zeitpunkt (vorgeschlagen wird
zwischen dem 51. und 56.Trächtigkeitstag) unverzichtbar, um damit
einen embryonalen Fruchttod rechtzeitig zu erkennen und eine erneute
Brunst einzuleiten.

Die Zwischenkalbe- und Verzögerungszeiten während der zweijährigen
Studie wurden mit den entsprechenden Werten der Vorjahre verglichen.
Nach Einführung der Ultraschalluntersuchung waren die
Zwischenkalbezeiten von 377,17 auf 361,49 Tage gesunken. Die
Verzögerungszeit reduzierte sich von 36,4 auf 21,4 Tage, betrugen
zwischenzeitlich aber 29,2 und 35,2 Tage. Diese Unterschiede werden
zum einen auf die natürlichen Schwankungen in den Herden, aber auch
auf die Einführung dieser neuen Methode in der Praxis zurückgeführt.
Daher wäre es wünschenswert, eine Studie über einen größeren Zeitraum
durchzuführen. Im vorliegenden Fall wurde nicht ausgeschlossen, dass
den untersuchenden Personen (Tierärzte) anfangs die Erfahrung zur
Auswertung des Ultraschalls fehlte.

Die Untersuchungstechnik wurde als eine einfache und in der Praxis
gut einzusetzende Methode zur Trächtigkeitsdiagnose bewertet. Dennoch
kann nach Ansicht der Züricher Wissenschaftler derzeit nicht auf die
manuelle Trächtigkeitskontrolle verzichtet werden. Gerade für
nichtträchtige Tiere bietet die Früherkennung mittels Ultraschall
allerdings Vorteile. Über die Studie berichtete die Zeitschrift
"Tierärztliche Umschau".

aid, Dr. Sigrid Baars




 



 

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