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AHO Aktuell - 16.06.2005

Europas Rinderherden werden kleiner


L P D - Europas Rindviehbestände schrumpfen weiter. Die seit Jahren
rückläufige Tendenz der Tierzahlen hat sich auch 2004 fortgesetzt. In
der 15-er Gemeinschaft wurden im vergangenen Jahr mit 76,393 Millionen
Rindern 1,4 Prozent weniger gezählt als im Jahr zuvor mit 77,479
Millionen Tieren. Im Jahr 2002 gab es in der Gemeinschaft sogar noch
78,527 Millionen Tiere. Noch kräftiger, nämlich um 2,4 Prozent, haben
die zehn mittel- und osteuropäischen Beitrittsländer ihre
Bestandszahlen reduziert, so dass in der erweiterten Gemeinschaft im
vergangenen Jahr sogar ein Minus von 1,5 Prozent zu verbuchen war.
Insgesamt ermittelten die Statistiker einen Bestand von 86,167
Millionen Rindern in der Gemeinschaft. Fachleute gehen davon aus, dass
der negative Trend weiter anhält. Grund ist die rückläufige Zahl der
Kühe und der weiblichen Zuchtkälber. Das hat sich bereits in einem
deutlich kleineren Rindfleischaufkommen niedergeschlagen. Es wurden
nicht nur die als Folge der BSE-Krise angehäuften Lagerbestände
restlos abgebaut, erstmals konnte die EU im vergangenen Jahr ihren
Rindfleischbedarf nicht mehr aus eigener Erzeugung decken und war auf
Importe angewiesen.

Am stärksten ist der Milchkuhbestand eingeschränkt worden. In der
15-er Gemeinschaft wurden 2004 mit 18,813 Millionen Kühen 2,3 Prozent
weniger gezählt als 2003 mit 19,258 Millionen Kühen. Einschließlich
der Beitrittsländer schrumpfte die Zahl der Milchkühe sogar um 2,4
Prozent von 23,963 Millionen auf 23,382 Millionen. Besonders stark
wurde die Kuhzahl in der Slowakei vermindert. Hier belief sich das
Minus auf 5,9 Prozent bei allerdings zuletzt nur 202.000 Kühen. Noch
größer war das Minus in der Slowakei beim gesamten Rinderbestand mit
einer Reduzierung um 8,9 Prozent auf 540.000 Tiere. In der "alten" EU
haben die Spanier ihre Kuhbestände am stärksten reduziert, und zwar um
6,9 Prozent von 1,118 Millionen auf 1,040 Millionen Tiere. Nur in
Griechenland (plus 0,7 Prozent) und in Portugal (plus 2,8 Prozent) kam
es zu einer leichten Aufstockung der Kuhzahlen, die aber mit 150.000
bzw. 338.000 vergleichsweise klein blieben. In Deutschland wurde im
Jahr 2004 der Rindviehbestand insgesamt gegenüber dem Vorjahr um 2,7
Prozent, das ist gut ein Viertel des gesamten Bestandsabbaus in
Europa, auf 13,031 Millionen Tiere und der Milchkuhbestand um 1,2
Prozent auf 4,338 Millionen Tiere verkleinert. Damit verfügt
Deutschland über den größten Milchkuhbestand in der Gemeinschaft. Beim
Rinderbestand insgesamt liegt Frankreich vorn mit 18,948 Millionen
Tieren, das waren 1,2 Prozent weniger als im Vorjahr.

Bei der Abstockung der Rindviehbestände übertrifft Niedersachsen den
Bundesdurchschnitt deutlich. Zwischen Ems und Elbe ging die Zahl der
Rinder insgesamt im vergangenen Jahr sogar um 3,2 Prozent auf 2,543
Millionen zurück. Auch die Zahl der Milchkühe sank mit einem Minus von
1,7 Prozent stärker als in Deutschland insgesamt. Ende vergangenen
Jahres wurden hier noch 744.361 Kühe gezählt, das war gut ein Sechstel
des deutschen Gesamtbestandes.




 



 

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