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AHO Aktuell - 04.05.2005

Gesundheit und Haltungsform: Keine Unterschiede bei Schweinen - Öko-Rinder etwas besser


(aid) - Welche Schlachttiere sind gesünder, konventionell oder
ökologisch aufgezogene? In einer Untersuchung des Städtischen
Veterinäramtes Bayreuth und der Bundesforschungsanstalt für Ernährung
und Lebensmittel (BFEL), Standort Kulmbach, wurde der
Gesundheitsstatus von Schweinen und Rindern anhand der Befunde bei der
Schlachttier- und Fleischuntersuchung ermittelt. 1.062
Schlachtschweine aus ökologischer Haltung und 62.085 konventionell
aufgezogene Tiere wurden untersucht. Untauglich waren nur 0,19 Prozent
(n = 2) Schweine aus ökologischer bzw. 0,14 Prozent (n = 86) aus
konventioneller Haltung. Der Anteil verworfener Lebern war bei
konventionellen Tieren mit 10,9 Prozent in den Jahren 2003 und 2004
weitgehend konstant, während er bei den Öko-Tieren stark schwankte, im
Mittel aber bei 8,8 Prozent (n = 93) lag. Bei beiden Haltungsformen
war der Hauptbefund durch Askaridenlarven hervorgerufene "milk spots".
Schwanzspitzenläsionen wurden bei einem Öko-Tier und drei
konventionellen beobachtet, Räude kam einmal vor (konventionell),
Veränderungen an Milz oder Darm überhaupt nicht. Die Untersuchungen
zeigten, dass für keine Haltungsform ein besserer oder schlechterer
Gesundheitsstatus festgestellt werden konnte.

Anders war es bei den Rindern. Tiere aus ökologischer Haltung wiesen
einen besseren Gesundheitsstatus auf. 525 Rinder aus ökologischer und
29.300 aus konventioneller Haltung wurden untersucht. Von den über
zwei Jahre alten Rindern wurden zwei (1 %) aus ökologischer und 264
(1,3 %) aus konventioneller Haltung als untauglich beurteilt.
Organveränderungen an Lebern und Nieren sowie Bauch- und
Brustfellentzündungen traten etwa dreimal häufiger bei konventionell
aufgezogenen Tieren auf. Jüngere Öko-Rinder (unter 24 Monate) wiesen
überhaupt keine krankhaften Organveränderungen auf. Finnenbefall trat
bei zwei Öko-Tieren (0,4 %) und bei 59 (0,2 %) konventionell
gehaltenen auf. Leberegel wurden keine gefunden. Jüngere Öko-Rinder
wiesen mehr Gliedmaßenschäden auf als konventionell gehaltene. Bei
älteren Rindern kamen Veränderungen des Bewegungsapparats bei Tieren
aus konventioneller Haltung häufiger vor als bei Öko-Tieren. Äußerlich
leicht erkennbare Mastitiden wurden bei nur 0,1 Prozent der
konventionell gehaltenen Kühe und bei keiner ökologisch gehaltenen
beobachtet.

aid, Dr. Sigrid Baars



 



 

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