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AHO Aktuell - 27.04.2005

Milchviehfütterung: Thermische Behandlung von Erbsen nicht wirtschaftlich


(aid) - Als Alternative zum Sojaextraktionsschrot sind für die
Öko-Milchviehfütterung Lupinen, Ackerbohnen und Körnererbsen geeignet.
Da in Baden-Württemberg Erbsen die größte Bedeutung haben, wurde in
der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Viehhaltung und
Grünlandwirtschaft Aulendorf in einem cross-over Fütterungsversuch
getestet, ob eine kurzzeitige Erhitzung von Erbsen deren Anteil an
pansenbeständigem Protein erhöht und durch Abbau bestimmter Substanzen
die Futteraufnahme beeinflusst. 18 Milchkühe in der 15. bzw. 16.
Laktationswoche mit mittleren Milchleistungen von 28,55bzw. 28,24
kg/Tag erhielten über sechs Wochen Futtermischungen mit unbehandelten
oder thermisch behandelten Erbsen. Der Erbsenanteil von 3 kg entsprach
etwa 12 Prozent der Gesamttrockenmasse der Futtermischungen.
Hinsichtlich der Futter- und Nährstoffaufnahme bestanden keine
signifikanten Unterschiede zwischen Kontrolle (unbehandelte Erbsen)
und Versuch (thermisch behandelte Erbsen). Die Pansenbeständigkeit
wurde allerdings durch die Hitzebehandlung verdoppelt und der
nXP-Anteil (nutzbares Rohprotein) wurde um knapp 20g/kg Trockenmasse
angehoben. Die ruminale Stickstoffbilanz (RNB) war bei der
Versuchsgruppe mit 0,14g/kg Trockenmasse nur halb so hoch wie in der
Kontollgruppe.

Die Laktationskurven von Kontroll- und Versuchsgruppe verliefen bis
zur 6. Versuchswoche ähnlich, im 2. Versuchsabschnitt, also nach dem
Futterwechsel, gaben die Tiere der Versuchsgruppe etwas mehr Milch,
allerdings bei niedrigeren Milchfett- und Eiweißgehalten. Da weder
Milchleistung noch Futteraufnahme signifikant durch die thermische
Behandlung verbessert wurden und die finanziellen Aufwendungen 10 bis
14 Euro je 100 kg Erbsen (Behandlung plus Transport) betragen, wird
eine thermische Behandlung als nicht wirtschaftlich erachtet.

aid, Dr. Sigrid Baars



 



 

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