Aktuelle Meldungen  -  Nachrichten suchen  -  kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 23.03.2005

EU-Restriktionen wegen Schweinepest in der Region Eifel/Hunsrück aufgehoben


Mainz (aho) - Nach etwa sechs Jahren werden alle Restriktionen der
Europäischen Union, die zur Bekämpfung der klassischen Schweinepest in
der Region "Eifel/Hunsrück" ergriffen worden sind, wieder aufgehoben.
Die EU hat die entsprechenden Entscheidungen hierzu erlassen.

"Damit können alle Beteiligten - dies sind vor allem die Schweine
haltenden Landwirte, die Jäger und die Tierärzte - in diesem Gebiet
aufatmen," so Umweltstaatssekretärin Jacqueline Kraege. Trotzdem sind
weiterhin zur Kontrolle des Schwarzwildbestands noch
Monitoringuntersuchungen bei Wildschweinen erforderlich um sicher zu
gehen, dass die Seuche wirklich erfolgreich bekämpft wurde.

Hausschweine unterliegen nun keinen besonderen Restriktionen mehr
(z.B. klinische und serologische Untersuchungen vor Transporten),
Transporte in die Mitgliedsstaaten sind wieder möglich. Ebenso wird
die Zahl der zu untersuchenden Wildschweine vermindert, ein Verbringen
in Wildannahmestellen und die gesonderte Entsorgung von Aufbrüchen ist
nicht mehr erforderlich.

Seit zwei Jahren war in Eifel und Hunsrück kein Fall von Schweinepest
mehr festgestellt worden. "Dies zeigt, dass die von uns getroffenen
Maßnahmen, insbesondere die Impfaktionen, in dieser Region erfolgreich
waren," so die Bilanz der Staatssekretärin. Von Februar 2002 bis
Oktober 2004 wurden in der Eifel in jedem Jahr im Frühjahr, Sommer und
Herbst Impfköder ausgelegt. Die Kosten in Höhe von insgesamt 4,5 Mio.
Euro hat das Land übernommen.

Rheinland-Pfalz geht bei der Bekämpfung der klassischen Schweinepest
sowohl bei Haus- als auch bei Wildschweinen ein guter Ruf voraus. "Die
von Rheinland-Pfalz angewendeten Bekämpfungsmaßnahmen werden nicht nur
von der Europäischen Union anerkannt, sondern sie werden sogar als
‚effiziente Bekämpfungsstrategie' angesehen und weiterempfohlen,"
zeigt sich Staatssekretärin Kraege zufrieden. So kommt es nicht von
ungefähr, dass die rheinland-pfälzischen Experten über die
Ländergrenzen hinaus um Rat gebeten werden.

Kraege hob die gute Zusammenarbeit mit der Jägerschaft bei der
Bekämpfung der Schweinepest hervor. Nur so waren die jetzt erzielten
Erfolge möglich.

Gleichwohl ist die Verminderung der Wildschweinpopulation nach wie vor
eine wichtige Maßnahme zur Bekämpfung der Schweinepest bei
Wildschweinen. Je kleiner eine Population ist, desto geringer ist die
Wahrscheinlichkeit, dass sich eine Seuche aus- bzw. weiter verbreiten
kann. "Es sollten daher auch in Zukunft alle erfolgversprechenden
Maßnahmen ergriffen werden, um die Wildschweindichte zu verringern und
damit das Risiko eines Wiederaufflammen der Seuche zu reduzieren," so
der Appell der Staatssekretärin. Daher sei weiterhin eine deutliche
Reduzierung der Schwarzwildbestände notwendig.

Auch die Landwirte werden aufgefordert, weiterhin mindestens die
Anforderungen der Schweinehaltungshygiene-Verordnung einzuhalten und
insbesondere den direkten oder indirekten Kontakt (z.B. über Einstreu,
Futtermittel, Kleidung, Stiefel) zwischen Haus- und Wildschweinen zu
vermeiden.

Die Region "Eifel / Hunsrück" umfasst die Landkreise bzw. Teile der
Landkreise Ahrweiler, Bernkastel-Wittlich, Bitburg-Prüm, Birkenfeld,
Cochem-Zell, Daun, Mayen-Koblenz (linksrheinischer Teil),
Rhein-Hunsrück-Kreis, Trier-Saarburg sowie die kreisfreien Städte
Trier und den Koblenz (linksrheinischer Teil).

In der Region Pfalz bleiben für Jäger und Landwirte die Maßnahmen
weiterhin bestehen. Hier war im vergangenen November der letzte Fall
von Schweinepest nachgewiesen worden. Auch in diesem Jahr werden in
der Pfalz drei Impfungen durchgeführt.


 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de