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AHO Aktuell - 11.03.2005

Deutsche Hersteller produzierten in 2004 über 20 Millionen Tonnen Mischfutter


Bonn (aho) - Die Mischfutterherstellung in Deutschland lag in 2004
erneut über der 20-Millionen-Tonnen-Marke. Insgesamt wurden 20,159
Mio. Tonnen Mischfutter produziert, was gegenüber dem Vorjahr einem
Zuwachs von 150.733 Tonnen bzw. 0,8 Prozent entspricht. Diese Zahlen
gab der Präsident des Deutschen Verbandes Tiernahrung (DVT) heute in
Bonn bekannt. "Angesichts des Rekordabsatzes an Mischfutter im Jahr
2003, der durch den trockenheitsbedingten Grundfuttermangel bei den
Tierhaltern zustande kam, und angesichts sinkender Tierbestände in
Deutschland, haben wir mit diesem erfreulichen Ergebnis nicht
gerechnet", sagte Niemann.

Die Produktionssteigerung resultiert in erster Linie aus dem guten
Ergebnis der ersten Jahreshälfte. In den Monaten Januar bis Juni 2004
stieg die Gesamtmischfutterproduktion im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum um über 295.000 Tonnen bzw. 3,0 Prozent. Mit der
rekordverdächtigen Grundfutter- und Getreideernte im Sommer 2004 ging
dann die Nachfrage und damit auch die Herstellung von Mischfutter im
zweiten Halbjahr zurück.

Dabei entwickelten sich die Produktionszahlen - nach Sorten und
Regionen betrachtet - unterschiedlich. So ging die Herstellungsmenge
von Rinderfutter bundesweit vergleichsweise stark zurück (-2,0
Prozent), was mit einem deutlichen Rückgang der Rinderbestände
zusammenhängt. Ende 2004 wurden in Deutschland noch knapp 13 Millionen
Rinder und damit rund 417.000 Tiere weniger als im Vorjahr gehalten.
In den nördlichen Bundesländern betrug der Produktionsrückgang an
Rindermischfutter 1,6 Prozent, im Süden 3,7 Prozent. Vor allem in
Bayern haben Betriebsaufgaben, aber auch die sehr gute
Grundfuttersituation in 2004 zu deutlichen Rückgängen der
Rindermischfutterproduktion geführt.

Ein positiver Trend zeichnete sich dagegen bei Schweinemischfutter
ab, obwohl auch hier der Gesamtbestand bundesweit um einen
Prozentpunkt auf rund 26 Millionen Schweine abnahm. Der
Produktionsanstieg an Mischfutter in diesem Sektor um 2,1 Prozent auf
über 7,6 Millionen Tonnen lässt sich mit dem zunehmenden
Spezialisierungsgrad der Veredelungsbetriebe erklären. Da dies vor
allem auf die nördlichen Bundesländer zutrifft, ist der
Produktionszuwachs von 186.229 Tonnen bzw. 3,1 Prozent auf insgesamt
rund 6,185 Millionen Tonnen hier besonders deutlich.

Was die Mischfutterproduktion für Geflügel angeht, hielt die bereits
aus den Vorjahren bekannte Negativentwicklung in der Herstellung von
Legehennenfutter an. Die Produktion nahm im Jahr 2004 bundesweit um
0,9 Prozent auf rund 2,24 Millionen Tonnen ab. Der Produktionsrückgang
im Norden (-1,2 Prozent) und im Süden (-2,2 Prozent) konnte auch durch
das leichte Plus in den östlichen Bundesländern (+0,6 Prozent) nicht
kompensiert werden. Die immer noch bestehende Ungewissheit, welche
Haltungsverfahren für Legehennen zukünftig in Deutschland noch
zulässig sind, lässt die Lege-hennehaltung weiter ins Ausland
abwandern bzw. verhindert derzeit Neuinvestitionen in diesem Bereich.
Gegenläufig dazu war dagegen die Entwicklung der
Mischfutterherstellung für Mastgeflügel. Hier wurden bundesweit rund
2,953 Millionen Tonnen produziert, was eine Zunahme um 5,1 Prozent
bedeutet. Der kräftigste Produktionszuwachs vollzog sich dabei in den
östlichen Bundesländern, in denen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
über 94.000 Tonnen mehr Mischfutter erzeugt wurden (+15,3 Prozent).

Die außerordentlich gute Getreideernte in 2004 spiegelt sich auch im
Rohstoffeinsatz in der Mischfutterproduktion wider. Der Anteil von
Getreide am gesamten Rohstoffeinsatz der deutschen Mischfutterbranche
stieg in 2004 auf über 43 Prozent. Dabei nahm vor allem die Verwendung
der preislich interessanten Getreidearten Roggen und Gerste zu,
während Weizen und Triticale anteilsmäßig einbüßten. Bei den Ölkuchen
und -schroten hielt sich der Gesamteinsatz in etwa auf dem
Vorjahresniveau. Dagegen ging die Verwendung von Sojaschrot zugunsten
von Rapsprodukten leicht zurück.

Dank der insgesamt guten Rohstoffverfügbarkeit in der zweiten
Jahreshälfte sowohl im Energie- als auch Eiweißbereich konnte das
Preisniveau im Mischfuttersektor weiter gesenkt werden, was den
tierhaltenden Landwirten direkt zu Gute kam.




 



 

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