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AHO Aktuell - 16.02.2005

Bernischer Grosser Rat segnet Krähen-Aktion ab


(lid) - Im Kanton Bern könnte die umstrittene Bekämpfung von
Rabenkrähen mittels Betäubungsmittel weiter geführt werden. Der Grosse
Rat hieß am 16. Februar eine diesbezügliche Motion mit 96 zu 56 gut
und schrieb sie gleichzeitig als erfüllt ab, wie die
Nachrichtenagentur SDA meldet.

Die Motion der SVP-Grossräte Paul Messerli und André Lecomte gab dem
Grossen Rat Gelegenheit, zur Bekämpfung der Überpopulation von
Rabenkrähen mit Betäubungsmitteln nachträglich Stellung zu nehmen.
Der Vorstoß wurde von links-grüner Seite, aber auch von Teilen der
FDP bekämpft. Die Befürworter erklärten, die Rabenkrähen würden nicht
nur den Ackerkulturen schwer zusetzen, sondern auch andern Vogelarten
oder etwa Junghasen. Walter Balmer, SVP-Grossrat und Präsident der
Berner Bauernorganisation Lobag, sagte, etwa 80 Prozent der
Landwirtschaftsbetriebe seien von der Krähenplage betroffen. Der
Schaden könne bis zu zehn Prozent des Einkommens eines Betriebs
ausmachen.

Die Gegner argumentierten, es hätte einer sauberen Analyse bedurft,
um die Aktion zu starten. Das Problem sei nun höchstens verlagert
oder vertagt worden. Zudem würden auch andere Tier- und Vogelarten
gefährdet. Als fragwürdig bezeichneten Andreas Rickenbacher (SP/Jens)
und Hans-Jörg Pfister (FDP/Zweisimmen), dass das Parlament erst zum
Zug komme, nachdem die Aktion durchgeführt und beim Volk schlecht
angekommen sei. Man sei nicht bereit, sie nachträglich zu
legitimieren.

Volkswirtschaftsdirektorin Elisabeth Zölch sagte, die Aktion sei nach
strengen Vorgaben durchgeführt worden und es seien keine andern Arten
dabei gefährdet worden. Offenbar sei es akzeptiert, gegen Ratten mit
Gift vorzugehen. Sie frage sich, wo denn die Grenzen gezogen würden.
Sie erwarte Vorschläge ihrer Fachleute, wie man das Problem weiter
angehen könne, sagte Zölch.



 



 

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