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AHO Aktuell - 16.02.2005

Blaue Süßlupinen: Zur Verfütterung an Schweine und Lämmer geeignet


(aid) - Von den Körnerleguminosen Erbsen, Ackerbohnen und Lupinen
haben Lupinen den höchsten Eiweißgehalt bei günstiger Proteinqualität.
Verglichen mit Sojaextraktionsschrot liegt ihr Proteingehalt bei etwa
65 Prozent, der Lysin-, Methionin/Cystin- bzw. Threoningehalt bei etwa
der Hälfte; die Verdaulichkeit der Aminosäuren ist allerdings
schlechter als bei Sojaschrot. Im Tierzuchtzentrum Neu-Ulrichstein
wurde in Futtermischungen für Schweine oder Lämmer Sojaschrot
teilweise durch Süßlupinen ersetzt. Mastschweine erhielten in der
Anfangsmast 10 und zur Endmast 15 Prozent Lupinen (V-Lup), während der
Sojaschrotgehalt von 27 Prozent (Kontrolle) auf 25 bzw. 21,5 Prozent
reduziert wurde. In einer Mischung nach Ökorichtlinien (V-Bio)
betrugen die Lupinenanteile gleichfalls 10 und 15 Prozent, außerdem
wurde der gesamte Sojaschrotanteil durch Erbsen und Kartoffeleiweiß
ersetzt. Die Mastleistung lag mit mittleren tägliche Zunahmen von 905
g (Kontrolle), 901 g (V-Lup) bzw. 867 g (V-Bio) auf hohem Niveau. In
der Ökogruppe tendierten Mastleistung (Endmast) und Futterverwertung
(Anfangsmast) zu schlechteren Werten, insgesamt waren die Unterschiede
aber nicht signifikant. Während der Endmast wirkten Lupinen etwas
"bremsend" auf die Futteraufnahme; dies wurde hauptsächlich den durch
Luzerne verursachten Verklebungen am Rüssel der Schweine zugeschoben.
Die leicht reduzierte Futteraufname wirkte sich jedoch nicht negativ
aus. Auch Schlachtkörper- und Fleischqualität der drei Gruppen
unterschieden sich nicht signifikant. In den Lämmermastversuchen
wurden dem Kraftfutter 15 oder 30 Prozent Lupinen zugesetzt, so daß
der Sojaschrotanteil von 21,2 Prozent (Kontrolle) auf 15,4 Prozent (V
15) bzw. 8,2 Prozent (V 30) fiel. Sojaschrot als Proteinkomponente für
Mastlämmer ließ sich nicht vollständig ersetzen. Mittlere tägliche
Zunahme (371 g), Futterverwertung (3,16 kg je kg Zuwachs) und
Bemuskelung bzw. Fleisch zu Fett Relation waren bei V 15 am besten.
Die Unterschiede zwischen den Gruppen waren jedoch nicht gesichert.
Die Ergebnisse haben gezeigt, daß blaue Süßlupinen, die in bestimmten
Regionen gut angebaut werden können und weniger anfällig gegen
Anthracnose sind, in Kraftfuttermischungen einen Teil des Sojaschrots
problemlos ersetzen können, sofern die Gesamtmischung ausgewogen und
tierartspezifisch konzipiert ist.

aid, Dr. Sigrid Baars



 



 

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