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AHO Aktuell - 06.02.2005

Staatsrat Prof. Beyreuther fordert Anhebung des BSE-Testalters


Stuttgart (aho) - "Es besteht kein vernünftiger Grund, die unter dem
Eindruck der BSE-Krise eingeführte zusätzliche deutsche Regelung der
BSE-Testpflicht von Rindern ab 24 Monaten weiter aufrecht zu erhalten.
Es ist höchste Zeit, dass das Bundesverbraucherschutzministerium seine
Blockadepolitik aufgibt und in Übereinstimmung mit den Vorgaben der EU
die Altersgrenze für BSE-Tests bei Schlachtrindern von 24 auf 30
Monate anhebt", erklärte der baden-württembergische Staatsrat für
Lebens- und Gesundheitsfragen Prof. Konrad Beyreuther am Samstag (5.
Februar 2005) in Stuttgart. Der Staatsrat reagierte damit auf eine
Äußerung des Parlamentarischen Staatssekretärs im
Bundesverbraucherschutzministerium Dr. Gerald Thalheim. Staatssekretär
Thalheim hatte sich anlässlich der Jahreshauptversammlung des
Kreisbauernverbandes Tuttlingen kürzlich gegen eine zeitnahe Anhebung
des Testalters ausgesprochen.

Nach Beyreuthers Worten wurden seit Einführung der BSE-Routinetests in
Deutschland rund zehn Mio. Rinder gesundgeschlachtet und auf BSE
untersucht. In keinem Fall wurde bei einem gesundgeschlachteten Rind
BSE festgestellt, das jünger als 30 Monate alt war. "Auf dieser
Grundlage hat Baden-Württemberg bereits im Herbst 2003 eine
Bundesratsinitiative zur Anhebung der Altersgrenze für BSE-Tests bei
Schlachtrindern von 24 auf 30 Monate ergriffen und im Oktober 2004
erneuert, nachdem die Bundesregierung die Anhebung des Testalters aus
nicht nachvollziehbaren Gründen abgelehnt hatte", unterstricht
Staatsrat Prof. Beyreuther. Für die Beurteilung des Verbraucherrisikos
sei insbesondere das Datum der Durchsetzung des absoluten
Verfütterungsverbotes für tierische Proteine und Fette entscheidend.
Dieses absolute Verfütterungsverbot besteht seit Dezember 2000. Nach
den Ergebnissen der amtlichen Futtermittelüberwachung sei seit dem
Jahr 2002 davon auszugehen, dass dieses Verbot auch tatsächlich
durchgesetzt wurde. "Der entscheidende Risikofaktor - tierische
Proteine - ist seither aus der Fütterung verbannt. Wenn wir ab 2005
das Testalter anheben würden, sind alle Rinder, die vor der
Durchsetzung des absoluten Verfütterungsverbotes geboren wurden,
deutlich älter als 30 Monate und werden auf jeden Fall vom BSE-Test
erfasst", begründete Staatsrat Beyreuther den Vorstoß des Landes.
Unabhängig davon sei neben den BSE-Tests die Entfernung und
unschädliche Beseitigung des spezifizierten Risikomaterials eine sehr
wichtige und unverzichtbare Schutzmaßnahme vor BSE.

Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung habe nach Beyreuthers
Worten bereits im Dezember 2003 zur Frage der Anhebung des Testalters
Stellung genommen und kam zu dem Schluss, dass eine Anhebung ab 1.
Januar 2005 vertretbar sei.



 



 

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