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AHO Aktuell - 29.01.2005

Zuchtbullen nur aus paratuberkulose-negativen Beständen nutzen


Innsbruck / Wien (aho) - An Paratuberkulose erkrankte Zuchtbullen
können den Erreger Mycobacterium avium paratuberculosis (MAP) auch
mit dem Sperma ausscheiden. Dies berichten Wissenschaftler des
Instituts für Veterinärmedizinische Untersuchungen in Innsbruck und
der II. Medizinischen Universitätsklinik für Klauentiere der
Veterinärmedizinischen Universität Wien in einer Fachzeitschrift. Im
Zuge der Sektion eines 6 Jahre alten, im fortgeschrittenem Stadium an
Paratuberkulose erkrankten Zuchtbullen der Rasse Fleckvieh konnten sie
aus dem sonst völlig gesund erscheinenden Hoden Paratuberkuloserreger
(MAP) nachweisen. Der positive Nachweis von MAP im Hoden zeigt, dass
durch den natürlichen Deckakt bzw. die künstliche Besamung die
grundsätzliche Möglichkeit einer Übertragung der Krankheit auf
weibliche Rinder besteht. Beweise hierfür liegen jedoch nicht vor,
betonen die Autoren. In experimentellen Untersuchungen konnte bei
Kühen durch intrauterine Inokulation von MAP keine nachweisbare
Infektion ausgelöst werden (Merkal et al., 1982). Ungeklärt bleibt
aber, inwieweit infektiöser Samen einen negativen Einfluss auf die
Konzeptionsrate bei Kühen besitzt, da im Tierversuch bei
Meerschweinchen eine deutliche Verminderung der Konzeptionsrate
festgestellt wurde (Merkal et al., 1982), erläutern die
Wissenschaftler. Zuchtbullen sollten deshalb nur aus
paratuberkulose-negativen Beständen genutzt werden.



Walter Glawischnig, Mohammed Awad-Masalmeh, Daryusch Khaschabi,
Michael Schönbauer
Nachweis von Mycobacterium avium subsp. paratuberculosis im Hoden
eines klinisch erkrankten Zuchtstiers
Berl. Münch.Tierärztl.Wschr. 117, 136-139 (2004)









 



 

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