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AHO Aktuell - 20.01.2005

Bayerisches Umweltministerium will BSE-Tests lockern


München (aho) - Im bayerischen Umweltministerium gibt es nach einem
Bericht des Bayerischen Rundfunks Überlegungen, die Vorgaben für
BSE-Tests zu lockern: Die Tests sollen nicht wie bisher bei 24 Monate
alten Rindern angewendet werden, sondern erst ab einem Alter von 30
Monaten. Meldungen, nach denen die Staatsregierung auch an eine
Lockerung des Verbots von Tiermehl in Tierfutter denkt, hat das
Umweltministerium dementiert.

Bei der Heraufsetzung des Testalters solle Bayern sich dem Standard
der EU anpassen, sagte Norbert Rehm, Referatsleiter im
Umweltministerium dem Sender. Außerdem sollen weniger Tiere aus einer
Herde getötet werden, wenn ein BSE-Fall auf einem Hof auftritt. Die
Fallzahlen zeigten, dass die Maßnahmen, die nach dem ersten
bayerischen BSE-Fall im Jahr 2000 ergriffen worden sind, greifen
würden. Das Umweltministerium hatte dazu im Landtag eine Risikoanalyse
der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität vorgestellt.

Die Wissenschaftler empfehlen außerdem eine Aufhebung des Tiermehl-
Fütterungsverbots für Schweine und Geflügel. Dieser Empfehlung will
die Staatsregierung nicht folgen, obwohl der Vertreter des
Ministeriums das bei seinem Vortrag im Umweltausschuss zunächst anders
darstellte. In Deutschland ist seit Dezember 2000 das Füttern von
Tiermehl aus Säugetiergewebe an Nutztiere generell verboten.

SPD und Grüne kritisierten die Vorschläge laut Medienberichten als
"abenteuerlich". Der SPD-Abgeordnete Herbert Müller warf der
Staatsregierung vor, dass es in Bayern im Schnitt weit mehr Fälle gebe
als in anderen Bundesländern: "Bayern ist nach wie vor Spitzenreiter,
wenn es um BSE geht." Bis Ende Dezember waren im Freistaat von Beginn
der Zählungen an 133 BSE-Rinder gemeldet worden, mehr als ein Drittel
aller Fälle im gesamten Bundesgebiet.



 



 

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