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AHO Aktuell - 17.01.2005

Dioxin-Freilandeier: Versagen der Verbraucherpolitik von Bundesministerin Künast


Berlin (aho/lme) - "Die Aussagen von Bundesverbraucherschutzministerin
Renate Künast zur aktuellen Diskussion erhöhter Dioxin-Werte in
Freilandeiern sind genau das Gegenteil ehrlicher
Verbraucheraufklärung", so Dr. Bernd Diekmann, Vorsitzender vom
Bundesverband Deutsches Ei (BDE). Über Jahre hinweg habe die
Ministerin wissentlich die Verbraucher im Unklaren darüber gelassen,
dass Freilandeier systembedingt mit Dioxinen belastet sein können.
Hier habe man erneut ideologisch geprägte Wunschvorstellung über
wissenschaftliche Daten und Fakten gestellt.

Bundesministerin Künast habe diese Problematik einfach totgeschwiegen
und sei damit ihrer besonderen Verantwortung gegenüber dem
Verbraucherschutz nicht nachgekommen. Den Verbrauchern sei die
wichtige und seit langem bekannte Produktinformation wissentlich
vorenthalten worden, dass auf und im Boden abgelagerte Dioxine von
freilaufenden Hühnern aufgenommen werden und in die Nahrungskette
gelangen können. Auch von den Hühnern aufgenommene Bodenwürmer können
Dioxinquellen sein. Zwar könne der Verbraucher wegen der
Geringfügigkeit der Belastungen weiterhin unbedenklich Eier aller
Haltungsformen genießen, aber der Umstand gezielter und tendenziöser
Informationsvorenthaltung sollte ihn nachdenklich stimmen.

Der BDE übt zugleich scharfe Kritik an den Schlussfolgerungen und
Schuldzuweisungen von Bundesministerin Künast, die behauptet, man
könne über ein geeignetes Bodenmanagement der Dioxinkontamination
entgegen wirken. Dies sei absurd. Zugleich fordert Frau Künast
schärfere Kontrollen durch die Bundesländer. Damit versucht Frau
Künast nur von ihrem eigenen Fehlverhalten abzulenken, urteilt Dr.
Diekmann. "Auch die Schuldverlagerung in andere Bundesländer seitens
der NRW Umweltministerin Bärbel Höhn ist widerlegbar unrichtig und
bedeutet ebenfalls nichts als eine Kaschierung eigener Versäumnisse."

Es ist nun endlich Zeit, in puncto Dioxinbelastung bei Eiern eine
verlässliche und wissenschaftlich fundierte Verbraucherinformation
umzusetzen und zudem auch über veränderte Grenzwerte nachzudenken. Es
gilt, vernünftige Regelungen im Ausgleich von Tier- und
Verbraucherschutz zu treffen. Bei der Forderung von Bundesministerin
Künast, nun alle Eier mit erhöhten Dioxinwerten sofort vom Markt zu
nehmen, wartet man vergeblich auf die Aussage, dass der, der den
Schaden durch Unterlassung angerichtet hat, nun auch dafür gerade
stehen muss.

Der Bundesverband Deutsches Ei ist die alleinige berufsständische
Interessenvertretung aller an der Eiererzeugung und -vermarktung
Beteiligten. Im BDE sind Legehennenhalter aller Haltungsformen
organisiert mit insgesamt rund 3.900 Mitgliedern.



 



 

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