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AHO Aktuell - 17.01.2005

Dioxin-Freilandeier: Untätigkeit wider besseres Wissen


Berlin (aho/lme) - Die Bundestagsabgeordnete Julia Klöckner,
zuständige Berichterstatterin der CDU/CSU-Fraktion im Ausschuss für
Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, ist über die Haltung
der Bundesverbraucherschutzministerin empört. "Frau Künast war die
mögliche Belastung von Freilandeiern mit Dioxin seit Monaten bekannt.
Trotzdem reagiert sie erst, nachdem das Thema durch die Medien in die
Öffentlichkeit getragen wurde." Klöckner hatte ihrerseits bereits im
Oktober des vergangenen Jahres in einer förmlichen Anfrage an die
Bundesregierung um Klärung des Sachstandes und möglicher Gefahren zur
Dioxinbelastung in Freilandeiern gebeten. In Ihrer Antwort wies die
Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Simone
Probst, darauf hin, dass Freilandeier gegenüber Eiern aus Käfighaltung
eine erheblich höhere Konzentration an Dioxinen aufweisen. Auf
Ergebnisse von Untersuchungen wolle man aber bis in nächste Jahr
warten. Nach Medienberichten vom Wochenende wurden in Freilandeiern
deutliche Überschreitungen des seit dem 01.01.2005 geltenden
Grenzwertes für Dioxine festgestellt. "Es muss schnellstens geklärt
werden, in welchem Ausmaß Freilandeier mit welcher Dioxinbelastung in
den Handel gelangt sind. Eine Panik-Mache ist jetzt allerdings ebenso
wenig angebracht, wie das bislang praktizierte Totschweigen." Die
Abgeordnete monierte deshalb auch den fahrlässigen Umgang von Frau
Künast mit Verbraucherinteressen und Anliegen der produzierenden
Betriebe. Nach Aussagen der Bundeszentrale für Gesundheitliche
Aufklärung (BZgA) sei der Verzehr von zwei bis drei Eiern pro Woche
ungefährlich. Allerdings müsse der Handel mit Dioxin belastete Eier
sofort aus dem Verkehr ziehen. Eier aus Freilandhaltung können
belastet sein, sind es aber nicht zwangsläufig. Bereits 1999 wurde die
Einführung eines Dioxin-Grenzwertes für Freilandeier durch die
Bundesregierung verschoben. "Offensichtlich hat die Ministerin dem
Tierschutz und der eigenen Klientel Vorrang vor dem notwendigen
Verbraucherschutz eingeräumt, nur um jetzt auch noch den
Eierproduzenten zu schaden. Am kommenden Mittwoch erwarte ich im
Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft klare
Antworten der Bundesregierung."



 



 

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