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AHO Aktuell - 13.01.2005

Nur große Höfe wachsen noch


L P D - Wachsen oder Weichen ist seit vielen Jahren die einzige Wahl
für die landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland. Dass beides in
erheblichem Umfang in den vergangenen Jahren stattgefunden hat,
belegen nach Angaben des Landvolks Niedersachsen neue Zahlen des
Statistischen Bundesamtes. So hat sich die durchschnittlich
bewirtschaftete Fläche der Haupterwerbsbetriebe seit 1991 von 32,1
Hektar (ha) auf nunmehr 51,4 ha im Jahr 2003 erhöht. Das war eine
Flächenaufstockung um knapp zwei Drittel. Etwas abgeschwächt ist diese
Entwicklung auch an den Nebenerwerbsbetrieben nicht vorüber gegangen,
obwohl diese durch die außerlandwirtschaftlichen Einkommen weniger
stark unter Anpassungsdruck standen. Ihre Durchschnittsfläche wuchs im
gleichen Zeitraum von 8,6 auf 12,5 ha und damit um fast 50 Prozent.
Grundlage des Wachstums war aber, dass viele andere Betriebe aufgaben
und damit ihre Flächen zur Verfügung stellten. So ging die Zahl der
Betriebe insgesamt im Zeitraum 1991 bis 2003 von 635.800 auf 388.600
zurück. Davon wurden zuletzt 175.600 Höfe im Haupterwerb und 213.100
im Nebenerwerb bewirtschaftet. Das bedeutet, dass auf 55 Prozent der
Höfe das Einkommen überwiegend außerhalb der Landwirtschaft verdient
wird. Diese Höfe bewirtschafteten 2003 aber nur 23 Prozent der
landwirtschaftlich genutzten Fläche.

Das Flächenwachstum ist bei genauerer Betrachtung in den einzelnen
Betriebsgrößenklassen sehr unterschiedlich verlaufen und findet
praktisch nur noch bei den Betrieben oberhalb der 100-ha-Schwelle
statt. Die 49.100 Haupterwerbsbetriebe unter 20 ha bewirtschafteten im
Jahr 2003 durchschnittlich 10,0 ha. Gegenüber 10,3 ha im Jahr 1991 ist
der Durchschnitt in dieser Klasse sogar leicht zurückgegangen. Kaum
verändert hat sich auch die Flächenausstattung bei den 62.600 Höfen
zwischen 20 und 50 ha, der bäuerlichen "Mittelklasse". Sie
bewirtschafteten 1991 durchschnittlich 32,0 ha. Bis 2003 ist die
Betriebsfläche lediglich um zwei ha auf 34,0 ha gewachsen, viele
dieser Betriebe erzielen ihr Einkommen jedoch über eine intensive
Veredelung mit steigenden Tierzahlen. Geringfügig gestiegen ist die
Flächenausstattung der 45.100 Betriebe von 50 bis 100 ha. Sie
bewirtschafteten im Jahr 1991 im Mittel 66,4 ha, bis 2003 stieg ihre
Fläche auf 69,8 ha. Erhebliches Flächenwachstum um immerhin 22 ha gab
es nur bei den Betrieben, die größer als 100 ha sind. Sie
bewirtschafteten zuletzt 174,2 ha gegenüber dem Mittel von 152,1 ha im
Jahr 1991. Auf diese Klasse entfielen aber nur 18.700 Betriebe.

Anders ist die Entwicklung in den Nebenerwerbsbetrieben verlaufen. Bei
den Betrieben unter 20 ha, die mit 178.400 das Gros der
Nebenerwerbslandwirte stellen, stieg die Betriebsfläche von 5,8 auf
7,3 ha. Auch bei den 28.200 Betrieben zwischen 20 und 50 ha gab es
noch ein Flächenwachstum, und zwar von 28,2 auf 30,5 ha. Bei den nur
5.400 großen Nebenerwerbsbetrieben von 50 bis 100 ha ging die
Betriebsfläche dagegen von 66,8 auf 65,7 ha zurück, und die Höfe über
100 ha reduzierten ihre Fläche sogar von 194,1 auf 147,1 ha. Im
Nebenerwerb werden in dieser Größenklasse allerdings bundesweit nur
1.000 Betriebe bewirtschaftet.



 



 

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