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AHO Aktuell - 05.01.2005

Milchgängigkeit von Acrylamid untersucht +++ Futtermittel unbedenklich


(aid) - Die Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel
untersuchte, ob Acrylamid aus Futtermitteln in die Kuhmilch gelangen
kann. In einer "Provokationsstudie" erhielt eine Kuh (Milchleistung
ca. 20 l Milch täglich) zehn Tage lang nach dem Morgengemelk eine
Gelatinekapsel mit 1,5 g Acrylamid. Diese Dosis entsprach etwa 3,1
mg/kg Körpergewicht und lag damit deutlich über den durch
Futteraufnahme zu erwartenden Acrylamidwerten. Die Kuh zeigte keine
Leistungs- oder Gesundheitsveränderungen. In ihrer Milch wurden im
Abendgemelk im Verlauf der zehntägigen Untersuchung tendenziell
ansteigende Werte von 351 bis 629 µg Acrylamid je kg Milch
nachgewiesen. Im Morgengemelk schwankten die Werte unabhängig von der
Versuchsdauer zwischen weniger als 5 und 23 µg/kg Milch. Die
Übergangsquote vom Futter in die Milch lag beim Abendgemelk zwischen
0,16 und 0,34 % und beim Morgengemelk zwischen 0,012 und 0,022 %;
daraus errechnete sich ein durchschnittlicher Übergang von 0,24 %. Die
Unterschiede zwischen Abend- und Morgengemelk deuten daraufhin, dass
Acrylamid im Pansen verstoffwechselt wird. Nach Abschluss der
Acrylamidverabreichung gab es keine Ausschleichphase - die
nachgewiesenen Werte in der Milch fielen unter die Nachweisgrenze von
5 µg/kg Milch. Des Weiteren wurden drei pelletierte
Milchleistungsfuttermischungen mit Acrylamidgehalten von 136 bis 182
µg/kg Futter untersucht. Pellets gelten wegen der erfolgten
Hitzebehandlung als besonders acrylamidverdächtig. Deshalb wurden auch
die Randzonen der Pellets extra analysiert. Bei den drei Mischungen
wurde kein Unterschied zwischen Randzone und Gesamtpellet
nachgewiesen. Überträgt man die in der Fütterungsstudie ermittelte
Milchgängigkeit von 0,24 % auf das Milchleistungsfutter, dann dürften
selbst bei Verfütterung von 10 kg Pellets in der Milch nur ca. 0,2 µg
Acrylamid nachzuweisen sein. Damit wären die derzeit üblichen
analytischen Nachweisgrenzen von 5 µg/kg Milch deutlich
unterschritten.

aid, Dr. Sigrid Baars





 



 

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