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AHO Aktuell - 25.12.2004

Rinderpraxis: Leberegel in Bayern weit verbreitet


München (aho) - Die Milchviehbetriebe der voralpinen Regionen Bayerns
sind mit Prävalenzen zwischen 50 und 75% sehr stark vom Großen
Leberegel (Fasciola hepatica) betroffen, während im Flachland die
Fasziolose ein sehr geringes Aufkommen (< 10%) zeigt. Der Hauptgrund
scheint in der unterschiedlichen Haltungsform zu liegen. Dies folgern
Wissenschaftler des Instituts für Vergleichende Tropenmedizin und
Parasitologie, Tierärztliche Fakultät der
Ludwig-Maximilians-Universität in München in einem ersten
Zwischenergebnis aus sechs bayerischen Landkreisen. Insgesamt hatten
sie aus allen 80 Landkreisen Bayerns nach dem statistischen
Zufallsprinzip je 80 Betriebe ausgewählt. Die zwischen November und
Mai entnommenen Tankmilchproben wurden mittels ELISA getestet. Da der
Nachweis der Fasziolose beim Rind mittels Kotproben wenig sensitiv und
sehr zeitaufwendig ist, wird die Fasziolose diagnostisch oft nicht
erfasst. Ziel der Studie ist, einen für Milchproben entwickelten
ELISA-Test einzuführen, mit dem anhand von Tankmilchproben die
Fasziolose auf Bestandsebene diagnostiziert und die flächenhafte
Verbreitung von Fasciola hepatica in Bayern erfasst werden kann. Der
Nachweis von F.-hepatica-Antikörpern in Tankmilchproben mittels ELISA
lässt sich nach den Erfahrungen der Wissenschaftler methodisch sehr
gut realisieren. Dank seiner hohen Spezifität und Sensitivität ist der
Test ein einfaches Hilfsmittel bei der gezielten Leberegelbekämpfung
auf Bestandsebene oder für großflächige Bekämpfungs- oder
Überwachungsprogramme.

Weitere Informationen zum Großen Leberegel finden Sie im
Internet.


K. Pfister, Sandra Koch
Vorläufige Ergebnisse von Tankmilch-Untersuchungen zum
Fasciola-hepatica-Befall in bayerischen Milchviehherden
Tierärztliche Praxis Großtiere 2004; 32: 316-319


 



 

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