Aktuelle Meldungen  -  Nachrichten suchen  -  kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 25.11.2004

Ostfrieslands Bauern leiden unter Wildgänsen


L P D - Manche Gäste sind nicht immer willkommen, vor allem wenn sie
sich ungebeten zu Tisch setzen. Die Wildgänse tun dies jedoch zum
Leidwesen der Bauern zurzeit wieder, und zwar nach Informationen des
Landvolks Niedersachsen vor allem auf den Raps- und Weizenfeldern in
Ostfriesland. Die Krummhörn ist dort besonders betroffen. Die in den
vergangenen Jahren immer wieder besonders stark besuchten Flächen an
der Elbe hatten dagegen in diesem Herbst bisher weniger unter den
Gastvögeln zu leiden. Im Frühjahr hatte es bei den Bauern zunächst
Entwarnung gegeben, denn nach dem trockenen Winter hielt sich das
Ausmaß der Fraßschäden in Grenzen. Jetzt tun sich die hungrigen Vögel
jedoch wieder in großer Zahl an den jungen Saaten von Raps und Weizen
in einem Ausmaß gütlich, dass einige Flächen voraussichtlich als
Totalverlust abgeschrieben werden müssen.

Wie hoch die Schäden sind, die von den Wildgänsen angerichtet werden,
wird sich endgültig allerdings erst im Frühjahr abschätzen lassen.
Weil die Tiere nicht nur die Saaten fressen, sondern auch die Felder
zertreten, hängt die Schadenshöhe entscheidend von der weiteren
Witterung ab: In einem nassen Winter werden die Äcker stärker von den
Gänsefüßen "zerpatscht", während ein mildes, zeitiges Frühjahr die
Erholung der geschädigten Saaten fördert. Unbefriedigend ist aus Sicht
der Bauern weiterhin die Entschädigungsfrage geregelt. Zwar gibt es
regional einige Gänseprogramme, in deren Rahmen Äsungsflächen für die
Gänse gegen Entschädigung zur Verfügung gestellt werden, die Vögel
unterscheiden jedoch nicht zwischen diesen und den übrigen
landwirtschaftlich genutzten Flächen. Zudem bevorzugen sie meist die
zarten, jungen Saaten gegenüber Naturschutzflächen mit holzigen,
verfilzten Altgrasbeständen. Für Schäden auf Ackerflächen gibt es
jedoch in der Regel nichts, diese Verluste müssen von den Bauern
allein verkraftet werden.


 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de