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AHO Aktuell - 05.11.2004

Verleger fordern Aufhebung des Werbeverbotes für rezeptpflichtige Medikamente


Berlin (aho) - Die Deutschen Zeitschriftenverleger fordern von der
Europäischen Union eine Aufhebung des Werbeverbots für
rezeptpflichtige Medikamente. "Das überkommene Verbraucherschutzbild
der EU bevormundet die Bürger, statt sie zu informieren. Da wird nach
dem Motto ´Verheimlichen statt Aufklären´ verfahren", sagte Prof. Dr.
Hubert Burda, Präsident des VDZ Verband Deutscher
Zeitschriftenverleger, auf der Generalversammlung des Verbands in
Berlin. Während hierzulande durch das Heilmittelwerbegesetz
Pharmaunternehmen nicht für ihre verschreibungspflichtigen Produkte
werben dürfen, habe die liberale Gesetzgebung in den USA zu
informierteren Patienten und damit einer Kostensenkung im
Gesundheitssystem geführt. "In Zeiten anhaltend schwacher
Werbekonjunktur wäre die Aufhebung der Werbeverbote ein hilfreiches
Signal für die Medienbranche, die in Deutschland und Europa ein
entscheidender Faktor für Innovation, Wachstum und mehr Beschäftigung
ist."

EU-Kommissionsmitglied Günter Verheugen (SPD) kündigte laut VDZ an,
dass die nächste EU-Komission das Thema erneut auf die Agenda setzen
werde. "Wir werden uns dieser Frage in der Kommission annehmen", sagte
Verheugen. Die Bürger müssten die Möglichkeit bekommen, einen besseren
Zugang zu Informationen über Arzneimittel zu erhalten. Davon müsse
aber zunächst das Europäische Parlament überzeugt werden. Verheugen
betonte laut VZD gleichzeitig die Rolle der Printmedien für den
europäischen Einigungsprozess. "Wir brauchen eine europäische
Öffentlichkeit, und dabei spielen Printmedien eine entscheidende
Rolle", so Verheugen.

Eine ernste Gefahr für Pressefreiheit und -vielfalt sieht auch
VDZ-Geschäftsführer Wolfgang Fürstner in der Vielzahl von Gesetzen,
Verordnungen und Urteilen des vergangenen Jahres. Er verwies in seiner
Rede auf das Urteil zum Stasi-Unterlagengesetz, das Caroline-Urteil,
die EU-Verordnung zu nährwert- und gesundheitsbezogenen Angaben bei
Lebensmitteln oder die drohende Benachteiligung der
Zeitschriftenverlage bei der Pressefusionskontrolle. Dr. Hans-Henning
Wiegmann, Präsident des Zentralverbands der deutschen Wirtschaft
(ZAW), forderte zum Schulterschluss zwischen der werbungtreibenden
Industrie und den Verlagshäusern auf. "Deregulierung tut Not, statt
noch mehr Regulierung - für ein liberales Europa."


 



 

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