Aktuelle Meldungen  -  Nachrichten suchen  -  kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 04.11.2004

Dioxin in Futtermitteln aus den Niederlanden


Berlin (aho/lme) - Die Niederländischen Behörden haben am Dienstag,
den 3. November über das Europäische Schnellwarnsystem über
Dioxinbelastungen in Futtermitteln aus einem niederländischen
Unternehmen informiert. In dem Unternehmen, das Kartoffelprodukte
(z.B. Pommes Frites) herstellt, wurde ein dioxinhaltiges Tonmineral
Kaolinit aus Deutschland als Hilfsstoff zum Sortieren von Kartoffeln
eingesetzt. Die Behörden in den Niederlanden gehen davon aus, dass die
als Futtermittel abgegebenen Nebenerzeugnisse (z.B. aussortierte
Kartoffeln, Kartoffelschalen, Kartoffelstücke) den belasteten
Hilfsstoff Kaolinit enthalten. In den Niederlanden wurden nach
jetzigen Erkenntnissen 162 Betriebe beliefert, acht in Belgien und
drei Mastbetriebe in Deutschland (Nordrhein-Westfalen). Die Betriebe
wurden von den zuständigen Behörden gesperrt, sodass gegenwärtig keine
Lebensmittel aus diesen Betrieben auf den Markt gelangen. Bereits am
1. November haben die niederländischen Behörden über die Feststellung
von erhöhten Dioxingehalten in Milch berichtet. Von den 70 Proben lag
eine über dem Grenzwert. Daraufhin wurde die Ursachenermittlung
eingeleitet, die jetzt zur Aufdeckung der Futtermittelbelastung
geführt haben. Von den im niederländischen Unternehmen hergestellten
Kartoffelprodukten geht nach Angabe der niederländischen Behörden
keine Gefahr aus, da technologisch die Dioxinbelastung auf die
Nebenprodukte, sprich die Futtermittel, beschränkt sei. Sowohl die
EU-Kommission als auch das BMVEL haben die niederländischen Behörden
dringend gebeten, zu klären, ob weitere Betriebe als die bisher
bekannten Betriebe belastetes Futtermittel erhalten haben. Darüber
hinaus muss sehr schnell geklärt werden, ob in der Vergangenheit
dioxinbelastete Milch oder dioxinbelastetes Fleisch aus den
Niederlanden auf den Markt gelangt ist. Die Aufklärung der Ursachen
ist noch nicht abgeschlossen. Fest steht aber, dass nach den
futtermittelrechtlichen Bestimmungen Futtermittel so weit wie
technisch möglich frei von bei der Herstellung der Futtermittel
eingesetzten Hilfsstoffen - z.B. Kaolinit - sein müssen. Es muss hier
auch geklärt werden , ob die Bestimmungen über verbotene
Ausgangserzeugnisse beachtet wurden.

Alexander Müller, Staatssekretär im BMVEL erklärt dazu: "Wieder einmal
sind unsachgemäß hergestellte Futtermittel Ausgangspunkt für ein
Lebensmittelproblem. Auch wenn auf eine akute Gesundheitsgefahr zur
Zeit keine Hinweise vorliegen: Dioxine haben weder in Futtermitteln
noch in Lebensmitteln etwas zu suchen. Die niederländischen Behörden
sind gefordert, diesen Fall streng zu ahnden. Darüber hinaus zeigt
sich, wie wichtig eine Positivliste für Futtermittel ist, wie sie von
uns seit Jahren in Brüssel gefordert wird. Es muss ausgeschlossen
werden, dass durch mangelnde Sorgfalt Schadstoffe in die
Lebensmittelkette gelangen. Dafür ist eine abschließende Liste von
zulässigen Futtermitteln und die Risikobewertung der
Herstellungsverfahren auch für Nebenerzeugnisse aus der
Lebensmittelproduktion erforderlich."



 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de