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AHO Aktuell - 04.11.2004

Spanier haben größten Fleischverzehr +++ Deutschland nur knapp im Mittelfeld


L P D - Fleisch hat auf dem Speiseplan der Deutschen offenbar nicht
den gleichen Stellenwert wie in vielen anderen EU-Ländern. Beim
Pro-Kopf-Verzehr finden sie sich im europäischen Vergleich lediglich
im unteren Mittelfeld wieder, mit 61,5 kg je Bundesbürger wurde im
vergangenen Jahr nicht einmal der EU-Durchschnitt von 66,2 kg
erreicht. Nur in den Niederlanden (56,8 kg), Griechenland (55,9 kg),
Schweden (54,7 kg), Großbritannien (54,6 kg) und dem Schlusslicht
Finnland (47,5 kg) wurde weniger Fleisch gegessen. Weit höher als hier
zu Lande war der Appetit auf Fleisch in Spanien, das mit 93,9 kg pro
Kopf den Spitzenplatz einnahm. Dort dürfte allerdings der umfangreiche
Tourismus erheblich zum hohen Fleischverbrauch beigetragen haben.
Deutlich größer als in Deutschland war der Fleischhunger auch in
Dänemark mit 74,3 kg pro Kopf, Frankreich mit 72,5 kg und Irland mit
72,3 kg. Das Mittelfeld teilte sich Deutschland mit Portugal, wo
durchschnittlich 69,4 kg pro Kopf verzehrt wurden, Österreich (65,6
kg), Italien (63,7 kg) sowie Belgien und Luxemburg (63,4 kg).

Unterschiedlich waren die Vorlieben der Europäer für die einzelnen
Fleischarten. So übertrafen die Deutschen trotz ihres
unterdurchschnittlichen Fleischverzehrs insgesamt den EU-Durchschnitt
beim Schweinefleisch deutlich. Während im Mittel der Gemeinschaft
jeder Einwohner 31,3 kg Schweinefleisch verspeiste, kamen in
Deutschland immerhin 39,7 kg auf den Tisch. Die Spitzenposition
hielten aber auch hier die Spanier mit 50,4 kg pro Kopf, während die
Briten mit lediglich 15,9 kg offenbar nicht viel für Schweinefleisch
übrig hatten. Beim Rindfleisch dagegen aßen sich die Dänen mit 19,9
Prozent an die Spitze, während die fleischhungrigen Spanier es
lediglich auf 11,3 kg brachten und damit deutlich unter dem EU-Mittel
von 13,8 kg pro Kopf lagen. Die Bundesbürger bildeten mit nur 8,8 kg
pro Kopf weit abgeschlagen das Schlusslicht. Obwohl der
Rindfleischverzehr hier zu Lande langsam wieder ansteigt, wirkte die
BSE-Krise offenbar immer noch nach. Gleichauf mit dem
Rindfleischverzehr im EU-Durchschnitt lag im vergangenen Jahr der
Verzehr an Geflügelfleisch mit 13,9 kg pro Kopf. Auch hier besetzten
die Spanier mit 20,5 kg die Spitzenposition, während Deutschland trotz
des Nachfrageschubs nach weißem Fleisch insbesondere in der Folge der
BSE-Krise mit 10,8 kg pro Kopf lediglich im Mittelfeld und unter dem
EU-Durchschnitt liegt. Schaf- und Ziegenfleisch spielt in Deutschland
mit 0,7 kg kaum eine Rolle, in Griechenland ist die Wertschätzung bei
einem Verzehr von immerhin 9,5 kg dagegen besonders hoch. Im EU-Mittel
wurden 2,4 kg pro Kopf verzehrt.

Seit dem BSE-bedingten Einbruch haben die Deutschen ihren
Fleischverzehr wieder gesteigert und den Wert von 61 kg im Jahr 2000
wieder erreicht. Der Konsum hat sich jedoch zugunsten des
Geflügelfleisches verschoben, dessen Verzehr zu Lasten des
Rindfleisches von 9,5 kg auf 10,8 kg anstieg. In der ersten Hälfte
dieses Jahres hat sich die Nachfrage nach Fleisch jedoch wieder etwas
abgeschwächt.



 



 

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