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AHO Aktuell - 10.10.2004

Unterversorgt: Öko-Kühe leiden oft an Stoffwechselstörungen


Bad Dürkheim (aho) - Der Stoffwechsel bei Öko-Milchkühen ist oft nicht
ausgeglichen, da die Tiere unter einem fütterungsbedingten Energie -
und Eiweißmangel leiden. Dies berichtet die Zeitschrift "Ökologie &
Landbau". Mitarbeiter des Versuchs- und Beratungsring Ökologischer
Landbau Schleswig-Holstein e.V. und der Landwirtschaftskammer
Schleswig-Holstein hatten für ihre Untersuchungen Stoffwechseldaten
von fünf ökologisch wirtschaftenden Milchviehbetrieben erhoben und mit
den Daten konventioneller Hochleistungsherden verglichen.

Während die Milchmengenleistung der Ökoherden dem Landesdurchschnitt
entsprach, wiesen die Milchinhaltsstoffe deutlich geringere Werte an
Milchfett und -eiweiß auf. Insgesamt befanden sich im Vergleich zu
konventionell gefütterten Tieren bedeutend mehr Öko-Milchkühe in einer
nicht ausgeglichenen Stoffwechsellage. Auch bei dem Vergleich der
Körperkondition zeigte es sich, dass mehr Tiere der Öko-Betriebe über
- oder unterkonditioniert waren.

Neben der Ketose spielt offensichtlich die Azidose (Säureüberschuss)
eine große Rolle. Bei mehr als der Hälfte der Öko-Kühe zeigte sich
eine angespannte azidotische Stoffwechsellage. Da auf den
Öko-Betrieben insbesondere Erbsen - und Bohnen eingesetzt wurden,
waren die Rationen sehr stärkereich. Gleichzeitig waren die Tiere mit
Eiweiß unterversorgt.

Da auf zwei von fünf Ökobetrieben auf eine leistungerechte
Mineralstoffversorgung verzichtet wurde, zeigten sich auch hier
erhebliche Defizite.


Katrin Mahlkow-Nerge
Erhebung auf Praxisbetrieben: Stoffwechsel bei Öko-Milchkühen oft
nicht ausgeglichen
Ökologie & Landbau, Heft 132, 4/2004, S. 42 - 44


 



 

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