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AHO Aktuell - 30.09.2004

Milzbrandwelle in Süditalien


Foggia / Perugia (aho) - Die im Süden Italiens gelegenen Region
Basilicata wird von einer Vielzahl von Milzbrandfällen heimgesucht.
Wie italienische Wissenschaftler der Universität von Perugia und einem
Institut in Foggia berichten, sind Kühe, Pferde, Schafen, Ziegen und
Hirsche betroffen. Die Tiere in der Region werden geimpft, um ein
Ausweiten zu verhindern. Es wird angenommen, dass durch heftige
Regenfälle in der bergigen Region alte Tier-Massengräber (Wasenplätze)
eröffnet wurden, in denen in früherer Zeit an Milzbrand verendete
Tiere vergraben wurden. Mit dem Regenwasser wurden die Milzbrandsporen
möglicherweise auf die Weideflächen gespült. Der Erreger der
Milzbrandes "Bacillus anthracis" kann in seiner Sporenform viele
Jahrzehnte im Boden überdauern. Die Krankheitserscheinungen sind je
nach Tierart hohes Fieber, Kolikerscheinungen, Schluck- und
Atembeschwerden. Am toten Tier fällt eine stark vergrösserte Milz mit
schwarz-roter Farbe auf, die wie "verbrannt" erscheint; daher kommt
auch der Name der Krankheit.

Wie weiter berichtet wird, wurde bei zwei italienischen Tierärzten die
Hautform der Erkrankung diagnostiziert. Die Ansteckung erfolgt über
den direkten Kontakt zu den infizierten Tieren. Der Hautmilzbrand ist
die häufigste Erscheinungsform des Milzbrandes. 1-3 Tagen nach der
Infektion bildet sich ein roter Fleck oder ein Bläschen an der
Eintrittspforte der Bakterien. In seinem Zentrum wird eine schwarze,
nekrotische Stelle sichtbar ist. Die Stelle schwillt an und es bildet
sich Eiter. Weitere Begleiterscheinungen sind Fieber und eine
Schwellung der Lymphknoten. Werden die Erreger eingeatmet oder
verschluckt, kann es zu einer Ausweitung der Infektion auf Lunge, Darm
oder Milz kommen. Werden Milzbrandsporen eingeatmet, so entwickelt
sich ein Krankheitsbild, das einer schweren Lungenentzündung gleicht.
Zu Beginn kommt es zunächst zu Fieber, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen
und einem allgemeinen Unwohlsein. Dann entwickeln die Betroffenen bald
hohes Fieber, Schüttelfrost und Husten. Dabei wird ein oft blutiger
Auswurf abgehustet, der hochinfektiös ist. Befällt der Erreger den
Magen-Darm-Trakt, so zeigen sich Symptome wie Übelkeit, Erbrechen,
Fieber und Bauchschmerzen. Diese Symptome werden schnell schlimmer.
Beide Infektionen führen, wenn sie nicht schnell behandelt werden, in
90 Prozent der Fälle zum Tod des Betroffenen. Die Behandlung sollte
möglichst früh einsetzen. Sie erfolgt mit Antibiotika.









 



 

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