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AHO Aktuell - 22.09.2004

Eiweißreduzierte Fütterung in der Schweinemast: Gülle stinkt weniger


(aid) - Die mehrphasige eiweißangepasste Fütterung von Mastschweinen
senkt die Ammoniakemissionen. Ob hiermit allerdings auch eine
Verminderung der Geruchsbelästigung einhergeht, wurde in einer Studie
am Institut für Landwirtschaftliche Verfahrenstechnik an der
Universität Kiel untersucht. Kontrolltiere erhielten während der
gesamten Mastperiode (30 bis 120 kg) das Referenzfutter, ein nicht
eiweißangepasstes Universalfutter mit 19 Prozent Rohprotein (XP).
Versuchsfutter 1 (15,5 % XP) und Versuchsfutter 2 (13,5 % XP) wurden
jeweils im Gewichtsabschnitt 65 bis 120 kg Lebendmasse im Anschluss an
das Referenzfutter verfüttert. Die Gülle wurde getrennt gesammelt,
jeweils 14 Tage angestaut und dann zur Untersuchung aufbereitet.
Erwartungsgemäß führte die eiweißreduzierte Fütterung zu niedrigeren
Gesamt-Stickstoff (N)- und Ammoniak-Stickstoff-Werten. Auch der
pH-Wert lag signifikant niedriger. Die Spannweite der
Geruchsstoffkonzentration zeigte keine deutlich gerichtete
Veränderung; die Unterschiede innerhalb und zwischen den Gruppen und
Mastdurchgängen waren teilweise größer als die zwischen den
Fütterungsvarianten. Hier schienen bisher noch unbekannte Faktoren von
Einfluss zu sein. Hinsichtlich der Geruchsintensität und der
unangenehmen Wahrnehmung zeigte sich allerdings eine Tendenz zugunsten
der eiweißreduzierten Fütterung. So war die so genannte Latenzphase,
in der der Geruch zwar wahrgenommen wird, aber die Steigerung der
Geruchsstoffkonzentration noch keine unangenehme Wahrnehmung auslöst,
etwas verlängert. Die Hedonikskala, in der im Anschluss an die
Latenzphase von leicht unangenehmer bis zu äußerst unangenehmer
Geruchswahrnehmung unterschieden wird, war zwar weniger deutlich
verschoben, deutete aber an, dass die Gülle einen etwas milderen
Geruch hatte. Für die Praxis bedeutet das Ergebnis, dass bei
bedarfsgerecht eiweißangepasster Fütterung sich bei gleichem Abstand
von einer Schweinemastanlage eine geringere Geruchsbelästigung ergibt.

aid, Dr. Sigrid Baars



 



 

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