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AHO Aktuell - 17.09.2004

MAP erstmals im Blut von Crohn-Patienten nachgewiesen


Orlando (aho/lme) - Wissenschafter der University of Central Florida
legen in der Fachzeitschrift "The Lancet" erdrückende Beweise für die
Verursachung des Krankheitsbildes "Morbus crohn" durch die
Bakterienart "Mycobacterium avium subspecies paratuberculosis (Map)"
vor. Während sich frühere Untersuchungen auf die Untersuchung von
Gewebeproben aus entzündlich veränderten Därmen von Patienten
konzentrierten, gelang es den Wissenschaftler, MAP im Blut von
Crohn-Patienten nachzuweisen.

Das Team untersuchte Blutproben von 28 Crohn-Patienten, neun Patienten
mit Colitis ulcerosa und 15 Personen ohne eine chronisch-endzündliche
Darmerkrankung. MAP konnte mittels der Untersuchungsmethode "PCR" im
Blut von 14 Crohn-Patienten nachgewiesen werden. Auch bei zwei
Patienten mit Colitis ulcerosa wurden die Wissenschaftler fündig. Sie
verweisen aber auf die Tatsache, dass beide Krankheitsbilder schwer
voneinander abgrenzbar sind. Bei keinem der gesunden Testpersonen
konnten sie hingegen das MAP im Blut nachweisen.

MAP ist bei Rindern, Schafen, Ziegen und vielen anderen Tieren für d
as Krankheitsbilder der Paratuberkulose verantwortlich. Ähnlich wie
bei Morbus crohn handelt es sich auch hier um eine chronische und
unheilbare Darmentzündung. Sein Jahrzehnten wird in Fachkreisen
diskutiert, ob durch unerhitzte Milch, Rohmilchkäse, Oberflächenwasser
und mit MAP infiziertes Gemüse der Erreger zum Menschen gelangt und
dort das Krankheitsbild Morbus crohn auslöst.

Weitere Informationen finden Sie in einem PDF-Dokument.



Saleh A Naser, George Ghobrial, Claudia Romero, John F Valentine
Culture of Mycobacterium avium subspecies paratuberculosis from the
blood of patients with Crohn's disease
Lancet 2004; 364: 1039-44



 



 

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