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AHO Aktuell - 13.09.2004

Deutsche Eierwirtschaft: Deutscher Tierschutzbund vernichtet tausende Arbeitsplätze


Bonn (aho) - Der von Bundesverbraucherschutzministerin Renate
Künast mit der Bezeichnung "Osnabrücker Hühnerfrieden" im März
initiierte "Runde Tisch" zur Diskussion der Forschungsergebnisse der
Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) über die
"Vierjahresstudie Ausgestalteter Käfig" ist heute durch eine
Pressemeldung des Tierschutzbundes für beendet erklärt worden. "Die
Einstellung und Vorgehensweise bei den Gesprächen rund um die
`Weiterentwicklung des ausgestalteten Käfigs´ für die deutsche
Eierwirtschaft können wir nicht nachvollziehen", beurteilt Dr. Bernd
Diekmann, Vorsitzender des Bundesverbandes Deutsches Ei e.V. die
Haltung des deutschen Tierschutzbundes.

Die FAL-Studie kommt zu dem Ergebnis, das die "Eierproduktion im
Ausgestalteten Käfig künftig das Referenzverfahren für die Erzeugung
von Eiern in der EU sein wird", und forderte aufgrund der
Langzeitstudie die Eierwirtschaft und die Stalltechnikindustrie auf,
gemeinsam mit dem Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung
und Landwirtschaft (BMVEL), Tier-, Umwelt und
Verbraucherschutzverbänden in den Eckpunkten optimierte
Sitzstangenanordnung, Staubbaden, Scharrmöglichkeiten und Nestfläche
Nachbesserungen vorzunehmen. Bei allen drei Gesprächsrunden wurde
jedoch nicht, wie von Renate Künast im März zugesagt, über die
Eckpunkte der FAL-Studie referiert, sondern neue geschlossene
Haltungssysteme der Eierwirtschaft zur Umsetzung vorgelegt.

Keine Planungssicherheit für die deutsche Eierwirtschaft -
tausende Arbeitsplätze in Gefahr

Die deutsche Eierwirtschaft hat aufgrund der Forderungen der
FAL-Studie gemeinsam mit der Stalltechnikindustrie eine
tierschutzgerechte, moderne Kleinvoliere mit optimierter
Sitzstangenanordnung, erweitertem Nest sowie Scharrmöglichkeiten in
kürzester Zeit weiter entwickelt. Alle diese Bemühungen und
konstruktiven Verbesserungsvorschlägen werden vom Deutschen
Tierschutzbund nicht nur ignoriert, sondern auch in der
Öffentlichkeit falsch dargestellt. Ergebnis dieser rein ideologischen
Haltung wird sein, dass mit der Nichtzulassung der Kleinvoliere
tausende Arbeitsplätze in Deutschland vorsätzlich vernichtet werden.
Hinzu kommt, dass demnächst zu erwarten ist, dass Millionen Eier aus
Drittländern, in denen Eier in herkömmlicher Käfighaltung erzeugt
werden, nach Deutschland importiert werden. "Die von den Tier- und
Umweltschutzverbänden neuen möglichen Haltungssysteme sind sicher
eine Möglichkeit Legehennen tierschutzgerecht zu halten - helfen
jedoch aufgrund fehlender Zeit zur wissenschaftlichen Überprüfung in
der derzeitigen Situation den deutschen Legehennenhaltern nicht
weiter. Der "Runde Tisch" ist - wie es scheint - von der Politik
eingerichtet worden, um der deutschen Eierwirtschaft keine Chance
mehr zu geben, die heimische Eiererzeugung auch in einem
geschlossenen System aufrecht zu erhalten", so Dr. Bernd Diekmann,
Vorsitzender des Bundesverband Deutsche Ei e.V.. Es scheint, dass das
BMVL mit der Einschätzung der kritischen Situation für die deutschen
Legehennenhalter überfordert ist. Nun sind die Bundesländer
insbesondere gefordert, den sachlichen Dialog in den vergangenen
Monaten über die Weiterentwicklung der Kleinvoliere konstruktiv
fortzuführen. Der Bundesrat, in dem die Änderung der
Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung demnächst auf der Agenda steht,
wird dann entscheiden.


 



 

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