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AHO Aktuell - 07.09.2004

Erneuter Scrapie-Fall in Thüringen


Erfurt (aho) - Bei Untersuchung einer in der
Tierkörperbeseitigungsanstalt entnommenen Gehirnprobe eines verendeten
Schafes aus Thüringen wurde durch das Friedrich-Löffler-Institut auf
der Insel Riems das Vorliegen von Scrapie endgültig bestätigt.

Damit wurde diese Erkrankung zum 6. Mal in Thüringen seit 2003
festgestellt (2003: 3 Fälle, 2004: bisher 3 Fälle).

Die betroffene Schafherde wurde unter amtliche Beobachtung gestellt
und ein Verbringungsverbot von Schafen in und aus der Herde durch das
zuständige Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt erlassen.

Scrapie tritt bei Schafen und Ziegen in Europa seit über 250 Jahren
auf. Die Krankheit gehört zur Gruppe der Transmissiblen Spongiformen
Enzephalopathien, das heißt, sie ist eng mit BSE verwandt. Deshalb
sind die im Falle des Auftretens von Scrapie nach EU-Recht zu
veranlassenden Maßnahmen denen bei BSE ähnlich. Da aber Tiere auf
Grund ihrer genetischen Struktur gegenüber Scrapie resistent sein
können, wird zunächst eine Genotypisierung der Schafherde vorgenommen,
um möglichst wenig Tiere töten zu müssen.

In Deutschland werden von allen mindestens 18 Monate alten verendeten
Schafen und Ziegen sowie von mindestens 18 Monate alten
Schlachtschafen und geschlachteten Ziegen Proben zur Untersuchung auf
Scrapie entnommen und im Landesamt für Lebensmittelsicherheit und
Verbraucherschutz untersucht. Bisher wurde Scrapie in Deutschland in
71 Fällen festgestellt.

Eine Infektion des Menschen durch Scrapie-Erreger konnte ebenfalls
bisher nicht nachgewiesen werden. Da die Schlachtschafe regelmäßig auf
Scrapie untersucht werden und das so genannte Risikomaterial bei der
Schlachtung entfernt wird, besteht nach gegenwärtigen Erkenntnissen
für die Verbraucher keine Gefahr beim Verzehr von Schaffleisch.



 



 

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