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AHO Aktuell - 07.09.2004

Mischfutterproduktion deutlich gestiegen


Bonn (aho) - Die Mischfutterherstellung in Deutschland stieg im
Wirtschaftsjahr 2003/2004 um 569.000 Tonnen auf insgesamt 20,3
Millionen Tonnen. Das entspricht einem Produktionszuwachs von 2,9
Prozent. "Angesichts der enormen Preissteigerungen auf den
Rohstoffmärkten hat uns dieses positive Ergebnis überrascht",
kommentierte Hubert Grote, Hauptgeschäftsführer des Deutschen
Verbandes Tiernahrung (DVT) die neuesten amtlichen Zahlen, die er
heute im Rahmen der Mitgliederversammlung des Verbandes in Dresden
erstmals vorstellte. Grote warnte jedoch gleichzeitig vor
übertriebener Euphorie. Letztlich sei der Produktionszuwachs zu großen
Teilen auf die witterungsbedingte schlechte Grundfutter- und
Getreideversorgung in der Landwirtschaft im vergangenen
Wirtschaftsjahr zurückzuführen. Er gehe davon aus, dass sich die Lage
in 2004 normalisiere und angesichts abnehmender Tierzahlen
längerfristig auf ein Niveau um 20 Millionen Tonnen stabilisiere.
Wichtige Voraussetzung sei allerdings, dass sich die Rahmenbedingungen
für die Nutztierhaltung in Deutschland nicht weiter verschlechtern
würden.

Nach vorläufigen Zahlen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und
Ernährung geht das gute Gesamtergebnis im Wirtschaftsjahr 2003/2004
vor allem auf positive Entwicklungen im Bereich der Schweine- und
Mastgeflügelfutterproduktion in den nördlichen Bundesländern zurück.
In Süddeutschland dagegen entwickelte sich die Produktion von
Rindermischfutter besonders gut.

Regional und tierartspezifisch zeigt sich, dass die Produktion von
Rindermischfutter bundesweit um 2,5 Prozent zunahm (+161.419 Tonnen).
Mit 5,5 Prozent war der Anstieg in den südlichen Ländern besonders
hoch. Im Norden und Osten stieg die Produktion um 1,7 Prozent bzw. 1,3
Prozent, und das, obwohl die Rinderbestände laut Viehzählung vom Mai
2004 um 3,3 Prozent bzw. bei den Milchviehbeständen um 2,0 Prozent
zurückgingen. Die Mischfutterproduktion hat hier eindeutig von der
trockenheitsbedingten Futterknappheit profitiert.

Noch deutlicher nahm die Schweinemischfutterproduktion zu. Hier wurde
bundesweit ein Zuwachs von 3,7 Prozent erzielt (+268.890 Tonnen). In
den Veredelungshochburgen Nordwestdeutschlands betrug die
Produktionssteigerung 3,9 Prozent, in Süddeutschland sogar 7,8
Prozent. Im Osten der Republik konnte die Produktion dagegen nur wenig
ausgedehnt werden (+0,2 Prozent). Angesichts der Tatsache, dass die
Zahl der in Deutschland gehaltenen Schweine um insgesamt 726.000 Tiere
(-2,8 Prozent) zurückging (Mastschweine: -664.000 Tiere bzw. -6,3
Prozent), muss der Mischfutterabsatz in diesem Bereich
überproportional gestiegen sein.

Auch die Mischfutterproduktion für Mastgeflügel entwickelte sich mit
+4,1 Prozent (+113.445 Tonnen) positiv, während sich der Negativtrend
bei den Legehennenfuttern mit einem Produktionsrückgang um ein
Prozent(-22.201 Tonnen) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
verlangsamte.

Trotz der europaweit geringen Getreideernte in 2003 war Getreide
unverändert die wichtigste Rohstoffkomponente für die
Mischfutterherstellung. Der Getreideanteil in Mischfutter betrug im
Wirtschaftjahr 42,0 Prozent im Vergleich zu 42,9 Prozent im Jahr
2002/2003, teilt der DVT abschließend mit.




 



 

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