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AHO Aktuell - 03.09.2004

Europäer ziehen im Kampf gegen Zoonosen an einem Strang


Berlin (aho) - Der Startschuss für das Europäische
Zoonosen-Forschungsnetz MED VET NET ist gefallen. 300 führende
Wissenschaftler aus 10 Ländern und 16 wissenschaftlichen Einrichtungen
haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam Strategien zur Bekämpfung
von Krankheiten zu entwickeln, die vom Tier auf den Menschen
übertragen werden. "Die Arbeit dieses Forschungsnetzes wird ein
Eckpfeiler für länderübergreifende Lebensmittelsicherheit und
internationalen Verbraucherschutz sein," unterstrich der Präsident des
Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), Professor Dr. Dr. Andreas
Hensel, die Bedeutung von MED VET NET. Mit seiner fachübergreifenden
Konzeption setzt das Netzwerk in Europa Maßstäbe im Kampf gegen
Zoonosen. Das Forschungsnetz wird in den nächsten 5 Jahren mit 14,4
Millionen Euro aus dem 6. Rahmenprogramm der Europäischen Union
unterstützt. Ziel ist es, in einem "Virtuellen Forschungsinstitut"
eines der zentralen Probleme im Gesundheitswesen anzugehen. Erstmals
werden sich Veterinär- und Humanmediziner sowie Wissenschaftler aus
anderen Fachgebieten gemeinsam der Verhütung, Bekämpfung und
Vermeidung von Erkrankungen und Krankheitserregern widmen, die
entweder über Lebensmittel vom Tier zum Menschen gelangen oder in
Tierbeständen beheimatet sind und von dort direkt auf den Menschen
übergehen. Dabei geht es nicht allein um die Vermeidung von Schmerz
und Leid, die durch Zoonosen ausgelöst werden. Es geht auch um die
Verringerung der hierdurch verursachten Kosten, die allein in der
Europäischen Union bei jährlich mehr als 6 Milliarden Euro liegen.
Bei ihrer Arbeit folgen die Wissenschaftler dem
"Farm-to-Fork"-Konzept, um Erreger wie Salmonellen, Campylobacter,
Listerien und andere Krankheitskeime vom Teller des Verbrauchers
fernzuhalten. Aber auch die Entwicklung antibiotikaresistenter Erreger
in den Tierställen und ihre Bekämpfung sowie das Auftreten neuer
Zoonosenerreger, wie das Europäische Lyssavirus, das von Fledermäusen
übertragen wird, sind Gegenstand des insgesamt 7 Schwerpunkte
umfassenden Forschungsprogramms. Wissenschaftler des BfR werden in
allen Forschungsschwerpunkten mitarbeiten.



 



 

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