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AHO Aktuell - 20.08.2004

Schweinepraxis: Abortursachen auf der Spur


Wien (aho) - In einer Studie, die im Rahmen einer Dissertation an der
2. Medizinischen Universitätsklinik für Klauentiere der
Veterinärmedizinischen Universität Wien durchgeführt wurde, hatte eine
Veterinärmedizinerin die Bedeutung und der Einfluss auf ausgewählte
Leistungsparameter in der Zuchtsauenhaltung von erregerbedingten und
nicht erregerbedingten Abortusursachen untersucht. Von 27 steirischen
Betrieben, mit einer Durchschnittsbestandgröße von 77,7 Zuchtsauen,
wurden 202 Föten bzw. totgeborene Ferkel aus 111 Würfen gesammelt. Aus
dem Gewebe wurde DNA bzw. RNA extrahiert und PCR - Analysen auf das
PRRS-Virus, PCV 1, PCV 2 (Circovirus 2), PPV (Parvovirus), Leptospiren
und Chlamydien durchgeführt. Auf 74,1 % der Betriebe wurde zumindest
einer der untersuchten Krankheitserreger festgestellt. Das PRRSV
konnte als häufigster Krankheitserreger mit einem Anteil von 16,2 %
aller Würfe bzw. 37 % aller Betriebe festgestellt werden. Chlamydien
folgten mit 14,4 % aller Würfe bzw. 37 % aller Betriebe. PCV 2 wurde
vor allem in Kombinationen mit PRRSV und Chlamydien nachgewiesen.
Leptospiren wurden in 5,4 % aller Würfe bzw. in 22,2 % aller Betriebe
ermittelt. Zwischen der Anzahl der verschiedenen am Betrieb
nachgewiesenen Krankheitserreger und der Abortusrate konnte ein
signifikanter Zusammenhang festgestellt werden. Bei den nicht
erregerbedingten Abortusursachen zeigte sich vor allem ein
signifikanter Zusammenhang zwischen der Abortusrate und Mängeln in der
Futterqualität, der Lagerung bzw. den Mykotoxingehalten (DON, ZON).
Eine Tendenz konnte sowohl in Zusammenhang mit Stressfaktoren
beobachtet werden. Für die Praxis lässt sich daraus ableiten, dass bei
vermehrten Aborten häufig Krankheitserreger die Ursache sind und eine
Labordiagnostik notwendig ist. Bei einem Anstieg der totgeborenen
Ferkelzahl sollten primär nicht erregerbedingte Ursachen beachtet
werden, schießt die Wissenschaftlerin aus ihren Untersuchungen.



Dastig Birgit: Nachweis von Abortuserregern in Schweinefoeten und
totgeborenen Ferkeln unter Beruecksichtigung von betriebsspezifischen
Daten Dissertation; Veterinärmedizinische Universität Wien; 2.
Medizinische Universitätsklinik für Klauentiere; 06/2003



 



 

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