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AHO Aktuell - 07.08.2004

Immer weniger Rinder und Schweine in sächsischen Ställen


Kamenz/Dresden (aho) - In Sachsen werden immer weniger Rinder und
Schweine gehalten. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes Kamenz
hat sich die Zahl der landwirtschaftlichen Nutztiere in den
vergangenen zwölf Monaten weiter reduziert. So sank der Bestand an
Rindern um 16 500 auf 505 100 Tiere. Die Zahl der Schweine verringerte
sich um 26.800 auf derzeit 614.600. Die Zahlen seien Ausdruck für die
sich seit Jahren verschlechternden Bedingungen für die
landwirtschaftliche Nutztierhaltung, so das sächsische Umwelt- und
Landwirtschaftsministerium dazu. Sinkenden Absatzpreisen stehen
steigende Fixkosten der Landwirte gegenüber. Mitverantwortlich für den
Negativtrend ist nach Aussage des Landwirtschaftsministeriums die
Haltung der Bundesregierung, die beispielsweise für die
Schweinehaltung beabsichtigt, im nationalen Alleingang EU-Recht
schärfer umzusetzen. Dies verunsichere die Landwirte zusätzlich und
stehe im Widerspruch zur Koalitionsvereinbarung, Bedingungen für
höhere Tierbestände in Ostdeutschland zu schaffen. Als Grund für den
Rückgang bei der Schweineproduktion nannte das Ministerium den
drastischen Preisverfall bei Fleisch in den vergangenen drei Jahren.
Vor allem Schweinemäster hätten Konsequenzen gezogen und sich aus der
Produktion verabschiedet. Bei der Zahl der Mastschweine gab es einen
Rückgang um mehr als 11 Prozent. Dezeit werden in Sachsen lediglich
176.500 Mastschweine gehalten. Innerhalb der Bundesrepublik ist nur in
den Flächenländern Saarland und Rheinland-Pfalz der Schweinebestand
noch geringer als in Sachsen. Der Selbstversorgungsgrad bei
Schweinefleisch rutschte in diesem Jahr erstmals unter die
30-Prozent-Grenze. Um den Bestand an Mastschweinen zu stabilisieren,
fördert das sächsische Landwirtschaftsministerium Investitionen, die
mit Bestandsaufstockungen verbunden sind. Die Milchproduktion ist der
wichtigste Zweig innerhalb der sächsischen Landwirtschaft. Sie
erwirtschaftet rund ein Viertel des Erlöses der gesamten
Landwirtschaft. Bedingt durch die stetig steigenden Milchleistungen
der Kühe einerseits und der Begrenzung der Produktion durch die durch
die EU festgelegten Milchquoten, geht die Anzahl der Milchkühe weiter
zurück. Derzeit halten 1.459 Betriebe insgesamt 202.500 Milchkühe, das
sind 6.100 Tiere weniger als im Jahr davor.


 



 

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