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AHO Aktuell - 31.07.2004

Front gegen Genfood bröckelt


Aachen (aho/lme) - Deutschlands Verbraucher lehnen gentechnisch
veränderte Lebensmittel offenbar nur dann ab, wenn ihnen die Produkte
keinen Zusatznutzen bieten. Zu diesem Ergebnis kommt eine
repräsentative Online-Befragung im Juli 2004 des Aachener
Marktforschungsunternehmens Dialego unter 1.010 Teilnehmern, die das
Handelsblatt in Auftrag gegeben hatte. Sollte es etwa gelingen, durch
Gentechnik Nahrungsmittel mit gesundheitsförderlichen Eigenschaften
herzustellen, dürfte die Akzeptanz deutlich steigen.

Produkte, deren Haltbarkeit durch Gentechnik verlängert wurde oder
deren Geschmack durch Gentechnik verbessert wurde, wollen weit mehr
als die Hälfte der Verbraucher nicht kaufen (54 bzw. 59 Prozent). Wenn
es um den Preis geht, man also die Wahl hat, zwischen einem
gentechnisch veränderten, billigeren Produkt und einem
gentechnikfreien teureren Produkt, kann man sehen, wie die Anzahl der
Gegner schwindet. Gerade 50 Prozent sagen hier noch, dass sie sicher
die gentechnikfreien aber teureren Lebensmittel kaufen würden.
Allerdings ist hier die Anzahl der Unentschiedenen (22 Prozent) recht
hoch.

Geht es aber um gentechnisch veränderte Produkte mit gesundheitlichem
Nutzen, z.B. um Joghurt, der - wissenschaftlich erwiesen - die
Entstehung von Darmkrebs verhindern kann, dann sinkt die Zahl der
entschiedenen Neinsager auf 28 Prozent ab.

Unter der Prämisse, dass es auch weiterhin keine wissenschaftlichen
Beweise für die Schädlichkeit genmanipulierter Nahrungsmittel geben
wird, können sich immerhin 60 Prozent der Befragten, also auch einige
Gegner, vorstellen, dass gentechnisch veränderte Nahrungsmittel in
wenigen Jahren ganz selbstverständlich auf unserem Speiseplan stehen
werden.

Was die Einhaltung der bisher beschlossenen Kennzeichnungspflicht
betrifft, sind die Verbraucher gegenüber den Lebensmittelherstellern
äußerst misstrauisch, nur 5 Prozent glauben, dass die
Kennzeichnungspflicht sicher eingehalten wird, während 43 Prozent
glauben, dass sie eher nicht eingehalten wird. 84 Prozent der
Verbraucher wollen auch dann eine Kennzeichnungspflicht, wenn es sich
um Fleisch und Milch von Tieren handelt, die mit genmanipuliertem
Viehfutter gefüttert wurden.



 



 

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