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AHO Aktuell - 24.06.2004

Kein Artensterben in Deutschland


Berlin (aho) "Das weltweit beklagte Aussterben von Tierarten ist in
Deutschland anhand unserer Untersuchungen nicht festzustellen", geht
aus einer aktuellen Studie hervor, die das Bundesamt für Naturschutz
(BfN) in Bonn vorstellte. Im Vergleich zur letzten Schätzung aus dem
Jahr 1984 ergab die Bestandsaufnahme etwa 4.000 Arten mehr. Die Gründe
hierfür seien neu beschriebene und eingewanderte Arten, eine größere
Genauigkeit bei der Erhebung sowie die wissenschaftliche Aufspaltung
bereits bekannter Arten, wie der Deutsche Bauernverband (DBV)
mitteilte.

Dem Ergebnis der Studie zu Folge gibt es in Deutschland im Jahr 2004
insgesamt rund 48.000 Tierarten. Die artenreichste Gruppe in
Deutschlands Fauna mit über 33.300 Arten seien die Insekten, während
nur knapp über 700 Wirbeltierarten bei uns leben. Igelwürmer oder
Eichelwürmer seien sogar nur mit einer Art vertreten. Verglichen mit
den Reichtümern der biologischen Vielfalt in den tropischen Regionen
der Erde zähle Deutschland aufgrund seiner erdgeschichtlichen
Entwicklung und der geographischen Lage aber eher zu den Gebieten mit
einer geringeren Artenvielfalt. Beispielsweise lebten nur 91 von
weltweit 4.500 beschriebenen Säugetierarten in Deutschland, in
Indonesien aber über 500.

Nach zwanzig Jahren führte das BfN wieder eine Bestandsaufnahme über
die vertretenen Tierarten in Deutschland durch. "Wenngleich
Deutschland nur 3 Prozent der weltweit beschriebenen Tierarten
beherbergt, so ist unsere einheimische Artenvielfalt doch einzigartig
- und insgesamt schützenswert", äußerte sich das BfN zur Studie. Jetzt
könne man in Deutschland und der EU noch präziser als bisher
Gefährdungsursachen analysieren und Schutzmaßnahmen ergreifen. Das
weltweit beklagte Aussterben von Tierarten lasse sich in Deutschland
nicht bestätigen, es zeichneten sich wieder positive Trends wie etwa
bei Schwarzstorch und Seehund ab. Da nach wie vor die Bestände vieler
Arten zurückgingen, müsse es aber Ziel sein, für alle Tierarten
positive Voraussetzungen zu schaffen.


 



 

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