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AHO Aktuell - 24.06.2004

Ab 2005 nur noch QS-Schweinefleisch in deutschen Metro-Filialen


Berlin (lme/aho) - Die Metro Group, größter europäischer
Handelskonzern, will mit Beginn des nächsten Jahres in allen deutschen
Vertriebslinien Schweinefleisch nur noch als QS-Ware anbieten, wie der
Deutsche Bauernverband (DBV) aufgrund einer Information der
Lebensmittel Zeitung mitteilte. Die Metro hat sich brieflich an ihre
Schweinefleischlieferanten mit der Aufforderung gewandt, ihre
Teilnahme am QS-System beziehungsweise an einem von QS anerkannten
System zu bestätigen.

Von ihren Lieferanten erwartet Metro, wie es in dem Brief heißt, die
Erfüllung der QS-Anforderungen sowie von den Lieferanten außerhalb
Deutschlands die Erfüllung der Anforderungen der European Meat
Alliance (EMA). In der EMA haben sich die Qualitätssicherungssysteme
aus Dänemark, den Niederlanden, Belgien und das deutsche QS-System
zusammengeschlossen und Rahmenbedingungen erarbeitet, um die Systeme
QS-kompatibel zu gestalten. Für die noch offenen Punkte, wie etwa das
Verbot antibiotischer Leistungsförderer oder die neutrale Kontrolle
der Betriebe, die von Metro in ihrem Schreiben dezidiert angesprochen
werden, werde man nach Ansicht von Hans-Jürgen Matern, Einkäufer der
Metro MGE, Lösungen finden. "Die bestehenden Hürden sind zu
überwinden", sagte er zur Lebensmittel Zeitung. "Wir gehen davon aus,
dass rund 90 Prozent der angeschriebenen Lieferanten die Anforderungen
erfüllen werden und erwarten, dass die notwendigen Maßnahmen ergriffen
werden."

Die QS-Qualität und Sicherheit GmbH in Bonn rechnet aufgrund der
Metro-Initiative mit einem deutlichen Schub der QS-Ware im deutschen
Einzelhandel. Bislang hatte der Handel häufig Vorbehalte gegen eine
breite Einführung von QS-Fleisch, weil sich die Einkäufer nicht von
einem ausschließlich deutschen Angebot von QS-Ware abhängig machen und
auf Lieferungen aus Dänemark, Holland oder Belgien nicht verzichten
wollten. Die Forderung nach QS-Ware wird im europäischen Ausland
sicherlich - so die Lebensmittel Zeitung - nicht ignoriert werden
können. Als Reaktion auf die Metro-Forderung soll die
Nordfleisch-Gruppe bereits angekündigt haben, ab 1. September
möglichst nur noch QS-Schweine zu schlachten. Zwischen QS-Schweinen
und Nicht-QS-Schweinen soll es eine Preisdifferenzierung geben. Deren
Ausgestaltung wird derzeit noch diskutiert.


 



 

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