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AHO Aktuell - 17.06.2004

Mehr Milch angeliefert +++ Kuhherden werden abgestockt


Hannover (lme/aho) - Die europäische Milcherzeugung ist im
abgelaufenen Milchwirtschaftsjahr 2003/04 (1.4. bis 31.3) leicht
gestiegen. Die Milchanlieferung an die Molkereien der EU (15) hat im
Vergleich zum Vorjahr um 0,4 Prozent auf 115,19 Millionen Tonnen (t)
zugenommen, zitiert der Landvolk-Pressedienst Berechnungen von
Eurostat, die allerdings die Fettkorrektur und eine Anpassung an den
Schalttag in 2004 noch nicht berücksichtigen. Dabei änderte sich die
Anlieferungsmenge in den einzelnen Mitgliedstaaten unterschiedlich
stark. Mit 27,28 Millionen t lieferten die deutschen Erzeuger rund 1,8
Prozent mehr Milch an die Molkereien als im Jahr zuvor. Dagegen
setzten die französischen Landwirte mit 23,17 Millionen t rund ein
Prozent weniger an die Molkereien ab als im Jahr zuvor. Während die
britischen Milchviehhalter ihre Anlieferungen um 1,4 Prozent auf 14,48
Millionen t und ihre italienischen Kollegen um 1,2 Prozent auf 10,19
Millionen t ausweiteten, reduzierten die Niederländer den Ausstoß um
0,5 Prozent auf 10,56 Millionen t. In Spanien gingen die
Milchanlieferungen um rund ein Prozent auf 5,84 Millionen t zurück,
während die Iren mit 5,36 Millionen t rund 1,3 Prozent und ihre
Kollegen in Dänemark mit 4,51 Millionen t rund 0,6 Prozent mehr Milch
an die Molkereien lieferten als im Jahr zuvor. Die Landwirte in den
übrigen EU-Ländern lieferten jeweils weniger als 3,5 Millionen t bei
den Molkereien an.

Marktexperten führen die Erhöhung der Milchanlieferung in Deutschland
darauf zurück, dass viele Kuhhalter im Sommer 2003 mit einer sinkenden
Milcherzeugung rechneten. Denn damals führte der heiße und trockene
Sommer 2003 zu einer schlechteren Grundfutterversorgung des
Milchviehs. Viele Erzeuger mobilisierten daraufhin alle Reserven, um
die vermutete Lücke auszunutzen, was zu einer unerwartet hohen
Milchanlieferung und einer Überlieferung von schätzungsweise 350.000 t
führte. Zum Ende des Quotenjahres hatten sich zwar viele Erzeuger
bemüht, die Anlieferung wieder zu drosseln, dieses "Bremsmanöver"
konnte aber die Überlieferung nicht ausgleichen. Anders als im
vergangenen Jahr werden die Erzeuger also eine Superabgabe zahlen
müssen. Diese muss im Fall einer Quotenüberschreitung an die Brüsseler
Kasse abgeführt werden. Doch auch in anderen EU-Ländern traten die
Milcherzeuger wegen der drohenden Überlieferung im März kräftig auf
die Produktionsbremse. So ging die Milchanlieferung gegenüber dem
Vorjahr nicht nur in Deutschland, sondern auch in den Niederlanden,
Großbritannien, und Dänemark zurück. Offensichtlich habe viele
Erzeuger seit Januar ihre Kuhbestände noch einmal verkleinert, so dass
die Produktionskapazität in der EU (15) noch einmal gesunken ist.




 



 

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