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AHO Aktuell - 09.06.2004

Schafe: Ein Wurm kommt selten allein


(bft) - In der Schafhaltung stellt der Befall mit Endoparasiten eine
der bedeutendsten gesundheitlichen Bedrohungen dar. Weltweit führen
dabei die Magen-Darm-Strongyliden zu den größten wirtschaftlichen
Verlusten, aber auch Leberegel sowie große und kleine
Lungenwürmer spielen zumindest regional eine Rolle. Bandwürmer können
vor allem bei jüngeren Tieren zu erheblichen Problemen führen. Auch
gleichzeitiger Befall mit mehreren Endoparasitenarten kommt häufig
vor.

Bei allen Parasiten schützt neben einer optimierten Weideführung nur
eine gezielte Behandlung mit geeigneten Präparaten vor Verlusten.
Dabei ist es aufgrund der sehr unterschiedlichen Lebenszyklen der
verschiedenen Parasiten und der unterschiedlichen Haltungsformen kaum
möglich, ein allgemeingültiges Behandlungsschema zu erstellen.
Grundsätzlich muss eine Erfolg versprechende Parasitenbekämpfung die
gesamte Herde erfassen, um eine deutliche Verringerung des
Infektionsdruckes zu erreichen.

Wie vorgehen?

So kommt es bei der strategischen Bekämpfung von Magen-Darm-
Strongyliden darauf an, die Weidekontamination durch überwinternde
Larven zu minimieren, Neukontaminationen durch Muttertiere zu
reduzieren sowie ein Aufschaukeln des Infektionsgeschehens auch in den
Sommermonaten zu vermeiden. Als geeignete Maßnahmen haben sich die
Aufstallungsbehandlung im Spätherbst/Winter, die Austriebsbehandlung
älterer Schafe im Frühjahr sowie die ggf. wiederholte Behandlung der
Lämmer während der Weidesaison bewährt. Zur Bekämpfung von
Magen-Darm-Strongyliden stehen derzeit drei geeignete Wirkstoffgruppen
zur Verfügung. Ein Wechsel der Wirkstoffgruppen, z.B. im jährlichen
Abstand, beugt Resistenzen vor. Sowohl zur Bekämpfung des
Magen-Darm-Wurm Befalls als auch zur Behandlung gegen Bandwürmer,
Lungenwürmer und Leberegel stehen speziell für Schafe
zugelassene Produkte zur Verfügung.

Der Erfolg einer anthelminthischen Behandlung kann anhand der
Besserung klinischer Symptome sowie etwa 10 Tage nach Durchführung
mittels einer Kotuntersuchung kontrolliert werden. Dabei sind
bevorzugt quantitative Methoden einzusetzen. Bei fortbestehenden
Problemen sollten auch andere Erkrankungen z. B. im Rahmen einer
Sektion abgeklärt werden.

Weidemanagement in Kürze

· Weide in Form einer Umtriebsweide nutzen
· Zwischen Weide- und Schnittnutzung wechseln
· Staunasse Flächen von der Beweidung ausschließen
· Sauberes Wasser anbieten
· Problemweiden mit Kalkstickstoff abdüngen
· Weidereste abmähen
· Aufstellen eines Weideplanes


 



 

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