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AHO Aktuell - 30.05.2004

Immer mehr Import-Eier +++ ALDI zurück zum Käfigei


Bonn / München (aho/lme) - In der deutschen Eierproduktion ist die
Käfighaltung im vergangenen Jahr nach Informationen der ZMP (Zentrale Markt-
und Preisberichtstelle) in Bonn zwar weiter zurückgegangen, sie ist aber
immer noch die bei weitem dominierende Haltungsform. Nach der
Dezember-Erhebung 2003 des Statistischen Bundesamtes in Betrieben mit mehr
als 3.000 Haltungsplätzen gab es hierzulande noch 30,7 Millionen
Legehennenhaltungsplätze in Käfigen und damit zehn Prozent weniger als im
Jahr zuvor; das entsprach 80,8 Prozent der Gesamtkapazität. Zwölf Monate
zuvor befanden sich noch 83,9 Prozent aller Legehennen in Käfigen.
An Freilandhaltungsplätzen zählte man zum Stichtag 3,7 Millionen Stück, das
waren sechs Prozent mehr als im Dezember 2002. Der Anteil an der
Gesamtkapazität erhöhte sich binnen Jahresfrist von 8,7 auf 9,8 Prozent.
Weiter zugenommen hat auch die Bodenhaltung: Ende 2003 entfielen darauf 3,6
Millionen Plätze, was einem Anteil von 9,4 Prozent entsprach. Im Jahr vorher
waren es anteilig erst 7,3 Prozent gewesen teilt die ZMP mit. Der Anteil der
Hennen in alternativen Haltungsformen konnte den Abbau der Legehennenplätze
in der Käfighaltung nicht wettmachen; sie wurden einschließlich der
Arbeitsplätze vielfach ins Ausland verlagert. Von dort kommen jetzt
zunehmend Käfigeier auf den deutschen Markt. Die Drittlandsimporte nahmen im
Jahr 2003 im Vergleich zum Vorjahr um 344 Prozent zu, teilte der Bayerische
Bauernverband (BBV) mit.

Dieser Trend dürfte sich nach Meinung des BBV noch weiter fortsetzen und
verschärfen. Der Selbstversorgungsgrad nahm in den letzten Jahren
kontinuierlich auf nur noch 70,9 Prozent ab. Die im Inland verlorenen
Marktanteile sind durch ausländische Anbieter, wie die neuen
EU-Mitgliedstaaten, besetzt worden. Bezeichnend für die von der Politik
versuchte "Umstimmung" der Verbraucher auf Eier aus Alternativhaltungen
sei die Entscheidung von Aldi Nord, seit kurzem wieder Eier aus der
Käfighaltung im Sortiment anzubieten.

Käfighaltung meist in Großbetrieben

Bei der Betrachtung der Struktur der Legehennenhaltung nach Haltungsformen
wird laut ZMP deutlich, dass insbesondere bei der Käfighaltung die meisten
Plätze in Großbetrieben zu finden sind. Allein 35 Prozent aller
Legehennenplätze entfallen auf Betriebe mit mehr als 200.000
Haltungsplätzen. Die durchschnittliche Betriebsgröße in der Käfighaltung
betrug Ende 2003 etwa 32.000 Hennenplätze; dabei fließen Bestände mit
weniger als 3.000 Plätzen nicht in die Berechnung ein.
Am kleinsten sind die Bestände laut ZMP in der Bodenhaltung. Hier ergab sich
eine Durchschnittsgröße von 10.500 Tieren. Dabei zeichnen sich zwei
Schwerpunkte ab: 24 Prozent der Bodenhaltungsplätze befinden sich in
Betrieben mit 10.000 bis 30.000 Hennenplätzen und 22 Prozent der
Hennenplätze in Großbetrieben mit über 200.000 Plätzen. In diesen beiden
Größenklassen wird auch überwiegend Freilandhaltung betrieben. Im Schnitt
weisen Freilandbetriebe rund 15.800 Hennenplätze aus. 31 Prozent der
Kapazität entfielen dabei auf Betriebe mit 10.000 bis 30.000 Hennenplätzen
und 28 Prozent auf Betriebe mit mehr als 200.000 Plätzen.

 



 

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