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AHO Aktuell - 20.05.2004

EU-Rinderhalter stocken ihre Herden weiter ab


Hannover (aho) - Die Landwirte in der Europäischen Union (EU) halten immer
weniger Rinder. Die seit Mitte der neunziger Jahre anhaltende Abstockung hat
sich auch im vergangenen Jahr fortgesetzt, allerdings scheint sich der Trend
etwas abzuschwächen, berichtet der Landvolk-Pressedienst nach einer
aktuellen Erhebung von Eurostat. Den größten Rinderbestand registrierten die
Statistiker im Dezember 2003 mit 19,18 Millionen Rindern in Frankreich. In
Deutschland wurden 13,35 Millionen und in Großbritannien 10,5 Millionen der
großen Wiederkäuer gehalten. Zu den größten "Rindernationen" zählten darüber
hinaus Italien mit 6,73 Millionen und Irland mir 6,22 Millionen Tieren.
Unter den zehn neuen EU-Staaten erreicht nur Polen mit 5,28 Millionen
Rindern vergleichbare Dimensionen und verweist damit die Niederlande mit
3,73 Millionen Rindern auf den siebten Rang. Es folgten Dänemark mit 1,68
Millionen, Schweden mit 1,55 Millionen und Tschechien mit knapp 1,43
Millionen Tieren, in allen anderen EU-Ländern wurden entweder weniger als
eine Million Rinder gehalten oder die Zahlen lagen zum Zeitpunkt der
Erhebung noch nicht vor.

Die Landwirte in der EU-15 haben im Dezember des vergangenen Jahres
insgesamt schätzungsweise 77,37 Millionen Rinder gehalten, das waren 1,4
Prozent weniger als im Dezember 2002. In den beiden Jahren zuvor
registrierten die Statistiker EU-weit noch Abnahmeraten von jeweils zwei
Prozent. Dabei haben die Landwirte in den meisten EU-Ländern ihre
Rinderherden noch einmal gravierend abgestockt, darunter auch die beiden
größten Rinderhalter der EU, Frankreich und Deutschland. Während die
deutschen Landwirte zum Jahresende 2,8 Prozent weniger Rinder hielten als in
2002, stockten die Franzosen sogar 2,9 Prozent ab. Noch stärker reduzierten
untern den "alten" EU-Ländern die Bauern in Dänemark und Finnland um jeweils
3,4 Prozent ihre Rinderbestände. In den übrigen Ländern reichte die Spanne
von 1,2 Prozent in den Niederlanden bis 4,9 Prozent in Slowenien. Eine
Ausnahme bildet Großbritannien, wo die Farmer ihre Bestände um 1,2 Prozent
vergrößerten. Während die Bauern in Italien ihre Herden moderat um 0,5
Prozent aufstockten, legten ihre Kollegen in Griechenland um 8,9 Prozent auf
634.000 Rinder zu. Die Landwirte reagierten mit den seit Jahren anhaltenden
Abstockungen zum einen auf schlechter werdende Marktperspektiven und
trennten sich an vielen Standorten von unrentablen Betriebszweigen wie etwa
der Bullenmast. Zum anderen gaben viele Berufskollegen im Zuge des
Strukturwandels die Tierhaltung ganz auf. Auch machte der züchterische
Fortschritt, zum Beispiel in der Milchproduktion, eine Verkleinerung der
Herden möglich.

 



 

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