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AHO Aktuell - 15.04.2004

Rasanter Strukturwandel: Jeder siebte Viehhalter gab auf


L P D - Die Zahl der viehhaltenden Bauernhöfe in Deutschland
hat sich in den vergangenen vier Jahren erheblich reduziert.
Im Mai 1999 hielten noch 352.100 landwirtschaftliche Betriebe
in Deutschland Vieh, zitiert der Landvolk-Pressedienst
Berechnungen des Statistischen Bundesamtes. In den
darauffolgenden vier Jahren gaben 52.815 Landwirte die
Viehhaltung oder ihre gesamte Produktion auf, nur noch 299.285
hielten Rinder, Schweine, Schafe oder Geflügel. Damit ist
jeder siebte Tierhalter aus der Produktion ausgestiegen. Die
bedeutendsten Zweige der landwirtschaftlichen
Veredlungswirtschaft sind die Rinder- und die Schweinehaltung.
Die Zahl der Rinderhalter schrumpfte von 238.000 in 1999 um
16,7 Prozent auf 198.200 in 2003. Noch stärker war der
Strukturwandel unter den Schweinhaltern: Während im Mai 1999
noch 141.400 Betriebe Borstenviecher hielten, waren es in
2003 noch 109.100 und damit 22,8 Prozent weniger.

Sehr unterschiedlich entwickelten sich die Viehbestände. So
sank die Zahl der Rinder bundesweit um 8,6 Prozent auf
13,61 Millionen Tiere. Dabei schrumpften die Bestände in
den neuen Bundesländer prozentual sogar etwas stärker,
dort sank die Zahl der Rinder um 10,2 Prozent auf 2,43
Millionen, im früheren Bundesgebiet um 8,3 Prozent auf
11,18 Millionen Tiere. Die Schweinebestände sind im
gleichen Zeitraum leicht gestiegen, und zwar um 1,7 Prozent
auf 26,56 Millionen Stück. Während die Landwirte im früheren
Bundesgebiet ihre Bestände um 1,6 Prozent auf 22,94 Millionen
Schweine aufstockten, legten ihre Kollegen in Ostdeutschland
sogar um 2,5 Prozent auf 3,61 Millionen zu.

Der deutliche Strukturwandel unter den Viehhaltern und die
Veränderungen bei den Tierbeständen haben auch die
Bestandsgrößenklassen in Richtung größerer Einheiten
verschoben. Da gleichzeitig die durchschnittliche
Flächenausstattung der Tierhalter zunahm, gehen die
Statistiker jedoch nicht von einer höheren Konzentration
der Nutztiere je Flächeneinheit aus. In der Rinderhaltung
nahmen vor allem die Bestände mit 100 und mehr Tieren zu.
Mittlerweile wirtschaften fast ein Fünftel aller Rinder
haltenden Betriebe in dieser Größenklasse und halten fast
60 Prozent aller Rinder. Die durchschnittliche Bestandsgröße
stieg auf 69 Rinder. Auch die Schweinebestände sind gewachsen,
rund 36 Prozent aller Landwirte mit Mastschweinen zählen
mittlerweile zu der Betriebsgrößenklasse mit 50 und mehr
Tieren und halten fast 95 Prozent aller Mastschweine. Die
durchschnittliche Bestandsgröße stieg auf 135 Schweine.


 



 

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