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AHO Aktuell - 05.03.2004

EU kritisiert mangelhafte Lebensmittelhygiene in einigen Beitrittsländern


Berlin / Brüssel (lme/aho) - Wenige Wochen vor der Erweiterung der Europäischen
Union wächst in Brüssel die Sorge wegen unzureichender Lebensmittelhygiene in den
Beitrittsländern. EU-Gesundheitskommissar David Byrne sagte der Berliner Zeitung
(BZ) am Donnerstag, die europäischen Bestimmungen zum Schutz der Verbraucher
müssten vom 1. Mai an auch in den zehn neuen Mitgliedstaaten vollständig angewandt
werden. "Vor allem bei milch- und fleischverarbeitenden Betrieben entspricht der
Standard nicht überall den Standards der Union", kritisierte er gegenüber der BZ.

Im Auftrag der Europäischen Kommission sind laut BZ gegenwärtig rund 50
Inspektoren in Ost- und Südeuropa unterwegs, um Schlachthöfe, Molkereien und
ähnliche Unternehmen in den Beitrittsländern zu kontrollieren. Nach Informationen
der Berliner Zeitung wurden dabei besonders in Ungarn, Tschechien und Estland noch
Mängel bei der Hygiene festgestellt. Dadurch könnten, so befürchtet Brüssel,
gesundheitliche Risiken für die Verbraucher auch in den bisherigen EU-Staaten
entstehen, weil der Binnenmarkt grundsätzlich den freien Warenverkehr garantiert.
In polnischen Lebensmittelbetrieben seien die Zustände dagegen besser als vielfach
angenommen, hieß es laut BZ in EU-Kreisen.
"Wir passen da sehr genau auf", sagte Gesundheitskommissar Byrne über die
Sicherheit von Nahrung aus den Beitrittsstaaten. Notfalls werde Brüssel Maßnahmen
zum Schutz der Verbraucher ergreifen. "Das könnte bedeuten, die Einfuhr bestimmter
Lebensmittel aus einzelnen neuen Mitgliedsländern zu unterbinden", warnte er. Eine
Reihe von Betrieben werde schließen müssen, sagte Byrne der BZ. Byrne äußerte sich
im gespräch mit der BZ zuversichtlich, dass die neuen EU-Staaten entschlossen
seien, "die Standards für die Lebensmittelhygiene zu erreichen".


 



 

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