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AHO Aktuell - 14.02.2004

Jäger sollen Trichinenprobe entnehmen


Stuttgart (aho) - "Mit unserer Bundesratsinitiative zur Vereinfachung der
Trichinenuntersuchung bei Wildschweinen waren wir erfolgreich", teilte der
baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Willi Stächele
MdL, am Freitag (13. Februar) nach der Sitzung des Bundesrates mit.
Baden-Württemberg hat im Bundesrat einen Gesetzentwurf eingebracht, mit dem Ziel,
die praktische Durchführung der Trichinenuntersuchung bei Wildschweinen zu
erleichtern. "Die zuständigen Behörden, Landratsämter und Bürgermeisterämter bei
den Stadtkreisen, erhalten danach die Möglichkeit, bestimmte Jäger mit der
Probenahme zu beauftragen", erklärte der Minister. Die Trichinenuntersuchung
selbst werde weiterhin in den amtlichen Untersuchungsstellen durchgeführt. Durch
den von Baden-Württemberg eingebrachten Gesetzentwurf erübrigt sich der Transport
des ganzen Wildtierkörpers zur Untersuchungsstelle oder eine gesonderte Anfahrt
des amtlichen Personals.
Nach der baden-württembergischen Bundesratsinitiative soll der amtliche Stempel
"trichinenfrei" durch eine nummerierte Wildmarke und einen entsprechend
nummerierten Wildursprungsschein ersetzt werden. Das Ergebnis der
Trichinenuntersuchung wird auf dem Wildursprungsschein eingetragen und kann
dadurch dem jeweiligen Wildtierkörper eindeutig zugeordnet werden. Jedes erlegte
Wildschwein wird auf Trichinen untersucht, denn die Trichinellose ist auf den
Menschen übertragbar und kann lebensgefährliche Erkrankungen verursachen.
Nach derzeit geltendem Recht muss diese Untersuchung von amtlichen Tierärzten und
Fleischkontrolleuren durchgeführt werden. Zur Untersuchung der erlegten
Wildschweine und zur Freigabe durch den amtlichen Stempel "trichinenfrei" muss das
amtliche Personal bisher in vielen Einzelfällen die Wildkammern anfahren oder die
erlegten Wildschweine müssen zu bestimmten Öffnungszeiten zur Untersuchungsstelle
gebracht werden. Besonders in den Sommermonaten bestand dabei die Gefahr, dass das
Wildbret verdirbt weil die Kühlkette beim Transport unterbrochen wurde.
"Der Schwarzwildbestand hat in den letzten Jahren enorm zugenommen", stellte
Stächele fest. Die Wildschweinepest bedrohe auch in Baden-Württemberg die
Hausschweinebestände und Klagen über Wildschäden häuften sich. Um die
überhandnehmenden Population einzudämmen wird Schwarzwild deshalb ganzjährig
bejagt. Dies führe immer mehr zu organisatorischen Problemen bei der praktischen
Durchführung der Trichinenuntersuchung.


 



 

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