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AHO Aktuell - 08.02.2004

Ertappt: Bauern schlachten heimlich Rinder


Frankfurt/Oder (aho) – Landwirte aus dem Landkreis Barnim haben beim Schlachten
ihrer Rinder auf die gesetzlich vorgeschriebene Fleischbeschauung verzichtet, um
die Kosten für den Tierarzt zu sparen. Das bestätigte Amtstierarzt Dr. Jürgen
Stolpe auf Nachfrage der Märkischen Oderzeitung (MOZ). Laut Zeitungsbericht gebe
es bislang zwischen zehn und 15 Verdachtsfälle, zu denen die Kreisverwaltung
intensiv ermittelt. Aufgeflogen sind die Schwarzschlachtungen durch die
verstärkten Kontrollen des Veterinäramtes, die nach den jüngsten Skandalen um
Rinderschlachtungen ohne vorgeschriebene BSE-Tests nochmals verschärft wurden. Wie
Stolpe gegenüber der MOZ betonte, gehe es bei den aktuellen Ermittlungen nicht um
Verstöße gegen die BSE-Kontrollpflicht. "Wir reden über Kälber und Rinder, die
jünger als 24 Monate sind und damit nicht der BSE-Kontrollpflicht unterliegen.
Obwohl die Ermittlungen noch anhalten, schloss der Barnimer Amtstierarzt bei
einigen Bauern kriminelle Energie nicht aus. "Es gibt Unregelmäßigkeiten beim
Abmelden der Tiere in der Datenbank. Aber es gibt auch Fälle von krimineller
Energie, wo es allein darum geht, die Tierarztkosten zu sparen", so Stolpe, der
laut MOZ mehrere Strafanzeigen ankündigte.

Völlig ausgeschlossen sei es, dass private Tierhalter über die im
Fleischhygienegesetz geregelte Pflicht zur Fleischbeschauung nicht ausreichend
Bescheid gewusst hätten. Jährlich inspizieren Mitarbeiter des Veterinäramtes auch
bei privaten Tierhaltern die Ställe und Haltebedingungen und informieren über die
Pflichten bei Hausschlachtungen. Wie Amtstierarzt Stolpe betont, könne sich jeder
Bauer problemlos mit einem Anruf über Tierseuchenprophylaxe, Fleischhygiene und
die Schlachtung im Veterinäramt informieren. Daher sei Unkenntnis auszuschließen.
Zwischen zehn und 20 Euro kostet die Fleischbeschauung durch einen Tierarzt.

Mit den Worten "blödsinnig und kurz gedacht" reagiert der Bernauer Tierarzt Dr.
Friedrich Walter laut MOZ auf die jüngsten Ereignisse. "Lebensmittelüberwachung
beginnt mit der Fleischbeschauung", so Tierarzt Walter, der die Landwirte zur
Einhaltung gesetzlicher Vorschriften auffordert.



 



 

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