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AHO Aktuell - 04.02.2004
Geflügelpest: EU-Experten in Vietnam
Brüssel (aho) - Zwei EU-Experten für öffentlichen Gesundheit sind heute in Vietnam
eingetroffen, um sich einem Team der Weltgesundheitsorganisation (WHO)
anzuschließen, in dem Bemühen, den Geflügelpestausbruch in Asien einzudämmen. Sie
folgen einem EU-Experten für Tiergesundheit, der sich bereits seit vergangener
Woche in Vietnam befindet, um die örtlichen Behörden bei der Tilgung der
Vogelgrippe aus den Geflügelbeständen des Landes zu unterstützen. Mittlerweile
sind in Asien 13 Menschen infolge dieses Seuchenzuges verstorben, und die WHO hat
erklärt, dass die Eindämmung der Vogelgrippe eine gesundheitspolitische Priorität
sei. Die drei EU-Experten folgten einem Appell der WHO, der Ernährungs- und
Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und des Internationalen
Tierseuchenamtes (OIE) um internationale Hilfe in Vietnam. Die beiden
Sachverständigen für öffentliche Gesundheit unterstützen die vietnamesischen
Behörden in ihren Bemühungen, die Bevölkerung gegen das Virus zu schützen, während
es Aufgabe des Tiergesundheitsexperten ist, bei der Tilgung der Seuche aus den
Geflügelbeständen den Landes Hilfe zu leisten.
David Byrne, EU-Kommissar für Gesundheits- und Verbraucherschutz, erklärte: "Wir
freuen uns, die WHO und die anderen internationalen Organisationen bei der
Bekämpfung der Geflügelpest in Asien unterstützen zu können. Es ist unsere
Pflicht, Ländern in Not zu helfen.”
Schutz der Bevölkerung vor der Vogelgrippe
Die beiden EU-Experten für öffentliche Gesundheit (aus Forschungsinstituten in
Deutschland und den Niederlanden), Absolventen des Europäischen Programms für die
Ausbildung von Epidemiologen für die praktische Arbeit vor Ort (EPIET),
unterstützen die vietnamesischen Behörden in ihren Bemühungen, die Bevölkerung
gegen das Virus zu schützen. Sie werden ferner untersuchen, wie der Erreger in
Vietnam auf den Menschen übertragen wurde, und Maßnahmen zur Verhütung weiterer
Infektionen empfehlen. Desweiteren unterstützen sie die WHO bei der Überwachung
etwaiger Erregerübertragungen von Mensch zu Mensch.
Europäisches Programm für die Ausbildung von Epidemiologen für die praktische
Arbeit vor Ort (EPIET)
EPIET ist ein einzigartiges Projekt zur Förderung der Entwicklung eines
europaweiten Expertennetzes zur Bekämpfung von Seuchenausbrüchen innerhalb oder
außerhalb der EU.
EPIET-Stipendiaten erhalten eine zwei-jährige praktische Ausbildung nach Abschluss
des Studiums in Gesundheitsämtern in ganz Europa, einschließlich praktischer
Erfahrungen vor Ort. Interventionen bei Seuchenaus-brüchen von internationaler
Tragweite, in diesem Falle der Vogelgrippe in Vietnam, haben die Bedeutung dieses
von der Europäischen Kommission finanzierten Projektes in Krisensituationen
hervorgehoben.
Nach zehnjährigem Bestehen bildet das EPIET mit 101 Stipendiaten ein starkes
Europäisches Netzwerk, das von der der Kommission, den EU-Mitgliedstaaten (sowie
Norwegen und der Schweiz) und erforderlichenfalls der WHO in Anspruch genommen
werden kann. Zusätzlich zur Unterstützung von Ermittlungsteams können
EPIET-Wissenschaftler auch längerfristige Feldeinsätze annehmen.
In den letzten Jahren haben EPIET-Stipendiaten die WHO bei internationalen
Einsätzen zur Ermittlung verschiedenster Infektionskrankheiten unterstützt
(Säuglingssterben in Ägypten, Tularämie im Kosovo, Milzbrandverdacht in Äthiopien,
Ebola in Uganda und Gabun, Cholera in Mosambik, Gelbfieber in Côte d’ivoire und
der Republik Guinea sowie kürzlich SARS in Hong Kong und Taiwan).
Diese Beispiele zeigen, wie wichtig langfristige Gesundheitsschutzinvestitionen
auf EU-Ebene sind, und unterstreichen die Notwendigkeit eines Europäischen
Zentrums für die Prävention und Bekämpfung von Krankheiten, dessen Errichtung
zurzeit in den Gemeinschaftsinstitutionen debattiert wird.
AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de