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AHO Aktuell - 01.02.2004

Leberabszesse und eitrige Nierenentzündungen durch Leberegel


Alfeld (aho) – Ein Leberegelbefall kann für eine Kuh katastrophale Folgen haben.
Dies belegt ein Fallbericht über eine 2-jährige Braunviehkuh, der jetzt in der
Fachzeitschrift „Deutsche Tierärztliche Wochenschrift“ veröffentlicht wurde. Das
Tier war wegen krampfartigem Kotabsatz und starker Abmagerung in eine Tierklinik
eingeliefert worden.
Das Allgemeinbefinden war mittelgradig gestört und die rektale Temperatur betrug
40,1 °C. Pansenmotorik und Darmmotorik waren stark reduziert, die
Fremdkörperproben positiv. Bei der rektalen Untersuchung konnte weit vorne rechts
eine kugelige, glatte, derbe, nicht schmerzhafte Umfangsvermehrung mit einem
Durchmesser von ca. 15 cm ertastet (palpiert) werden. Die Blutuntersuchung ergab
eine deutliche Anämie (Blutarmut), neutrophile Leukozytose, stark erhöhten
Fibrinogengehalt und leicht erhöhte Aktivität der Glutamyl-Transferase. Der
Glutaraldehyd-Test gerann bereits nach einer Minute. Bei der
Ultraschalluntersuchung konnten in der rechten Flanke und im Leberbereich Abszesse
dargestellt werden. Das Lebergewebe war diffus verändert. Das Tier wurde aufgrund
ungünstiger Prognose euthanasiert und seziert. Dabei bestätigten sich die
Ultraschallbefunde im Wesentlichen, wobei deutlich wurde, dass die in der rechten
Flanke per Ultraschall sichtbaren Abszesse von der Leber ausgingen und durch
Leberegel (Fasciola hepatica) verursacht worden waren.
Im Weiteren bestand eine hochgradige, beidseitige eitrige Nierenentzündung
(Nephritis), die von der Leber ausging.

BRAUN, U., JEHLE, W., THIO, T., POSPISCHIL, A. (2004):
Fallbericht: Tenesmus bei einer Kuh mit Leberabszess und Nephritis.
Dtsch. tierärztl. Wschr. 111, 42–46


 



 

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