Aktuelle Meldungen  -  Nachrichten suchen  -  kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 21.01.2004

BSE: Umweltministerin Margit Conrad fordert Konsequenzen


Mainz (aho) - Die Zuordnung der 284 Fälle, in denen Unklarheiten bei den 2003
geschlachteten untersuchungspflichtigen Rindern festgestellt wurden, ist in
Rheinland-Pfalz abgeschlossen. 48 untersuchungspflichtige Tiere sind in
Rheinland-Pfalz nicht auf BSE getestet worden

Aus den Fehlern müsse gelernt werden, forderte Umweltministerin Margit Conrad.
"Künftig muss es Fristen für die Datenübermittlung geben, ein Warnsystem wird
frühzeitig auf Fehler aufmerksam machen und der Prozess von der Tiererfassung bis
zur Testdateneingabe wird verbessert werden."

Von den 48 ermittelten Tieren waren 35 Tiere im Alter zwischen 24 und 30 Monaten,
13 Tiere waren über 30 Monate alt. Es gibt derzeit keine Anhaltspunkte, dass noch
Fleisch auf dem Markt ist. Mit Ausnahme von zwei Schwarzschlachtungen fand bei
allen geschlachteten Tieren die vorgeschriebene Schlachttieruntersuchung und die
Fleischuntersuchung statt, bei der Schlachttiere auch auf Krankheitsanzeichen hin
untersucht werden. Das Risikomaterial wurde vorschriftsmäßig entfernt. In den
Zahlen der ungetesteten Rinder sind auch 8 Tiere enthalten, die untauglich für den
Verzehr waren oder verfüttert wurden; von diesen waren 7 über 30 Monate alt.

71 Tiere wurden exakt an ihrem zweiten Geburtstag (Stichtag) geschlachtet. In
diesen Fällen wurde davon ausgegangen, dass für diese Tiere noch keine Testpflicht
bestand. Mittlerweile ist klargestellt worden, dass auch diese Rinder getestet
werden müssen. Allerdings ist dies letztendlich kein Verstoß gegen die
EU-rechtlichen Bestimmungen, denn die EU schreibt eine Testpflicht für Rinder erst
ab einem Alter von 30 Monaten vor, während in Deutschland Schlachtrinder bereits
ab 24 Monaten auf BSE getestet werden müssen.
Bei weiteren 165 Tieren wurde der Test durchgeführt oder es stellte sich bei der
Nachprüfung heraus, dass diese Tiere nicht testpflichtig waren. Diese Zahlen
wurden dem Bundesministerium mitgeteilt.

Die Auswertung der Ursachen für die Unterlassung der BSE-Tests hat ergeben, dass
der Hauptfehler in der falschen Berechnung des Lebensalters lag. Eine endgültige
Bewertung ist noch nicht möglich. Notwendig sei eine umfassende Fehleranalyse und
ihre Bewertung. Dann könnten Konsequenzen gezogen werden, stellte Conrad fest:
"Dabei sind alle Tätigkeitsstellen, Strukturen und auch Prozesse zu betrachten."
Auch die Erfahrungen anderer Bundesländer müssen darin einfließen. Deshalb wird es
eine länderübergreifende Abstimmung geben. Zum Monatsende wird dazu ein
Expertentreffen der Bundesländer stattfinden.

Übrigens sei festzuhalten, sagte Umweltministerin Conrad, dass der Abgleich der
HIT-Tierdatenbank der Länder mit den BSE-Testdaten auf Initiative der Länder
stattgefunden hat. Conrad: "Es hat sich gezeigt, dass diese Entscheidung richtig
war und dass das System ein Kontrollinstrument für die Einhaltung der
BSE-Testpflicht sein kann. Dass hier mögliche Fehler aufgedeckt werden, war Sinn
der Kontrolle." Jetzt müsse die Kontrolle weiterentwickelt werden. Die
Programmierungsarbeiten an der Rinderdatenbank der Länder in München zur
Etablierung eines automatisierten Abgleichs der durchgeführten BSE-Tests bei
geschlachteten Rindern laufen bereits auf Hochtouren.

 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de