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AHO Aktuell - 20.01.2004

Pflicht zur flächendeckenden BHV1-Bekämpfung zeigt Wirkung


Soest (aho) - Wenn Rinder Grippe haben, ist es nicht anders als beim Menschen. Die
Nase tropft und hohes Fieber tritt auf. Verschnupfte Tiere bedeuten für den Halter
aber wirtschaftliche Einbußen. Der Masterfolg ist gefährdet und bei Kühen versiegt
die Milch. Im Kampf gegen einen der Haupterreger der Rindergrippe, den Bovinen
Herpesvirus Typ 1 (BHV1-VO), können die Veterinäre des Kreises Soest dank einer
seit zwei Jahren bestehenden Untersuchungs- und Impfpflicht Erfolge vermelden.

Bis zum Dezember 2001 wurde die BHV1-Bekämpfung nur auf freiwilliger Basis
aufgrund der bis dahin geltenden Leitlinien des Landes Nordrhein-Westfalen
durchgeführt. Eine Bundesverordnung schreibt seit diesem Zeitpunkt die
flächendeckende Untersuchung und Impfung vor.

Damals gab es nach den Untersuchungen des Veterinärdienstes des Kreises Soest
lediglich 28 Prozent virusfreie Zuchtbetriebe im Soester Kreisgebiet (186 von
671). Mit Beginn der Maßnahmen stellten sich rasch Erfolge ein. Bis Ende 2002
stieg die Quote der unauffälligen Betriebe auf 60 Prozent (376 von 626). Ende des
vergangenen Jahres waren bereits 84 Prozent der heimischen rinderhaltenden Höfe
von der Rindergrippe befreit (508 von 603).

"Obwohl die Landwirte die Kosten selber tragen müssen, haben sich die Maßnahmen
gelohnt", ist Dr. Wilfried Hopp, Chef des Veterinärdienstes, angesichts dieser
Bilanz überzeugt. Das Virus führt bei den Tieren zu einer akuten Entzündung der
Atemschleimhäute. Mit dieser Erkrankung ist der Weiterverkauf für Zuchtzwecke
untersagt. BHV1-positive Tiere aus Beständen, die nicht als frei oder stabil
geimpft anerkannt sind, dürfen nur an impfende Mastbetriebe oder direkt zur
Schlachtung abgegeben werden.

Mastbestände und Zuchtbetriebe addiert gibt es zurzeit 895 Rinderhalter im Kreis
Soest. Die Gesamtzahl der Tiere beläuft sich auf 44.000.






 



 

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