Aktuelle Meldungen  -  Nachrichten suchen  -  kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 10.01.2004

Experten: Massen-BSE-Tests reine Geldverschwendung


München (aho) - Einige Wissenschaftler halten flächendeckende BSE- Tests
mittlerweile für überflüssig und sind wegen des jetzt ohne vorgeschriebenen
BSE-Test in den Kühltheken gelandete Fleisch wenig beunruhigt. Der Mainzer
Mikrobiologe Sucharit Bhakdi
sagte der "Süddeutschen Zeitung" (SZ), der
BSE-Massentest sei Geldverschwendung. "Drei Millionen gesunde Rinder werden
getestet - angesichts der Zahl von 54 infizierten Rindern ist das Unsinn." Es gebe
zudem neue epidemiologische Studien, dass die Zahl der erkrankten Menschen durch
BSE weit niedriger liege als bisher angenommen. „In Großbritannien wurden 180.000
schwer erkrankte Rinder gegessen, dort rechnet man in den nächsten 40 Jahren mit
3.000 Opfern. Hochgerechnet auf die Zahlen in Deutschland, würde das drei Opfer
bedeuten - in 40 Jahren.“ Im März soll auf der Tagung in Mainz über den Sinn von
BSE-Sicherheitsvorkehrungen diskutiert werden. „Allein, dass wegen eines möglichen
BSE-Übertragungsrisikos alle weißen Blutkörperchen aus Blutkonserven entfernt
werden müssen, bedeutet jedes Jahr einen Aufwand von 100 Millionen Euro“, sagte
Bakhdi der Zeitung.

Auch der Heidelberger Molekularbiologe Professor Konrad Bayreuther plädierte für
eine Abschaffung der flächendeckenden Tests: "Deutschland erstickt an seinen
Sicherheitsbedürfnissen." In der Schweiz werde bereits nicht mehr flächendeckend
getestet, nur auffällige Tiere würden untersucht. Es reiche aus, kein Tiermehl zu
verfüttern und Risikomaterial wie Hirn und Rückenmark zu entfernen, sagte
Bayreuther, der an der Uni Heidelberg lehrt. Bereits im März 2003 hatte der
Präsident des Robert-Koch-Institutes, Reinhard Kurth, erklärt, man müsse
darüber nachdenken, wie lange noch flächendeckend getestet werden müsse, berichtet
die SZ.

 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de