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AHO Aktuell - 07.01.2004

Biologische Tierhaltung vor dem Aus?


(ZDS) – „Biofleisch: Viele Betriebe vor der „Rückumstellung“ überschreibt die
Zeitschrift ‚Top Agrar’ eine Pressemitteilung in ihrer Januarausgabe auf Seite
138.
Weiter heißt es dort:
„Nicht nur die Erzeugerpreise für konventionell erzeugtes Fleisch haben momentan
Tiefstände erreicht. Auch die Anbieter von Bio-Fleisch mussten 2003 einen Verfall
der Erlöse hinnehmen. In der Ladentheke verbilligte sich Biofleisch um
durchschnittlich 10 %.
Biologisch wirtschaftende Landwirte stehen zum Teil vor den selben Problemen wie
die konventionellen Erzeuger:

- Billig-Importen setzen die Notierungen bei uns unter Druck. Das wurde durch das
staatliche Bio-Siegel erst möglich. Mit den sinkenden Preisen werden die
Discounter zwar ermutigt, Bioprodukte in ihr Sortiment aufzunehmen. Aber davon
profitierten die deutschen Erzeuger kaum.

- Marktforscher kritisieren die großen Preisunterschiede zwischen Bio- und
konventionellem Fleisch. Die Aufschläge liegen auch nach der Verbilligung 2003 mit
90 % bei Bio-Schweinefleisch und mit 40 bis 70 % bei unterschiedlichen
Bio-Rindfleischprodukten deutlich über der Toleranzgrenze der Verbraucher. Denn
diese gaben in Befragungen an, für Bioprodukte höchstens 15 bis 20 % mehr Geld
ausgeben zu wollen.“

Auf der Erzeugerseite habe sich der Bio-Boom im Fleischbereich denn auch deutlich
abgeschwächt, schreibt die landwirtschaftliche Fachzeitschrift weiter. „Besonders
diejenigen Landwirte, die erst vor kurzem beispielsweise in Tiefstreu-Ställe
investiert haben, können häufig nicht die Kosten decken. Die fehlenden Erlöse
belasten viele Bio-Erzeuger so massiv, dass es mittlerweile vermehrt zur
„Rückumstellung“ der Betriebe auf die konventionelle Produktion kommt.“

 



 

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