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AHO Aktuell - 02.01.2004
Baden-Württemberg: Lasalocid auch in Bio-Eiern
Stuttgart (aho) - Wie das Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum am
Freitag, (2. Januar) in Stuttgart mitteilte, wurden im Rahmen einer
Sonderuntersuchungsaktion bisher 121 Proben Hühnereier und 97 Proben Futtermittel
auf Rückstände des Kokzidiostatikums Lasalocid untersucht. In Hühnereiern von
sieben Legehennenbetrieben in Baden-Württemberg war Lasalocid überwiegend in
geringen Konzentrationen zwischen 3 und 15 Mikrogramm pro Kilogramm (mcg/kg)
nachweisbar. Nur 4 der insgesamt 28 positiven Befunde lagen über 15 mcg/kg
(maximal 78 mcg/kg). Zudem wurde Lasalocid in einer Probe Bio-Eier aus
Freilandhaltung festgestellt, die im Einzelhandel entnommen worden war. Laut
Angaben auf der Packung wurde die Ware von einem Betrieb in Schleswig-Holstein
vertrieben. Die angegebene Packstelle ist in Sachsen ansässig. Die für die
Lebensmittelüberwachung zuständigen Behörden der betroffenen Bundesländer wurden
unterrichtet. Das Ministerium weist darauf hin, dass Lasalocid in den
nachgewiesenen Konzentrationen für Menschen keine konkrete Gesundheitsgefahr
darstellt.
Für belastete Eier wurde jeweils ein Rückruf veranlasst, der von den Behörden
überwacht wurde. Zudem wurde sichergestellt, dass aus den Betrieben keine weiteren
Eier in den Verkehr gebracht wurden bis für die frisch produzierte Ware ein
negatives Analysenergebnis vorlag. Die Nachuntersuchung der aktuellen Eier-Chargen
ergab für fünf der gesperrten Betriebe inzwischen ein negatives Ergebnis. Diese
Betriebe dürfen die rückstandsfreien Eier wieder in den Verkehr bringen. Die
Nachproben aus einem Betrieb werden derzeit noch analysiert, in den Eiern eines
weiteren Betriebes wurden erneut Rückstände von Lasalocid gefunden, so dass für
diese beiden Betriebe weiterhin ein Auslieferverbot besteht.
Nach dem Stand der Ermittlungen sind die Rückstände in den Eiern auf verunreinigte
Futtermittel zurückzuführen. Die Untersuchung von Legehennenfutter verlief bei 24
von 97 Proben mit positivem Befund. Es wurden überwiegend sehr geringe
Lasalocid-Gehalte festgestellt, die vermutlich auf Verschleppungen bei der
Herstellung von Mischfuttermitteln zurückzuführen sind. Bei 17 Proben lagen die
Befunde zwischen 10 und 100 mcg/kg, der höchste Wert wurde mit 720 mcg/kg
bestimmt. Die verunreinigten Futtermittel wurden zurückgeholt und die für die
Futtermittelüberwachung zuständigen Behörden unterrichtet.
Zusatzinformation:
Auslöser der Untersuchungen von Futtermitteln und Lebensmitteln in
Baden-Württemberg waren Meldungen aus Mecklenburg-Vorpommern über
Lasalocid-Rückstände in Hühnereiern im November 2003. Nachdem als Ursache dieser
Rückstände belastete Futtermittel vermutet wurden, hat Baden-Württemberg eigene
Untersuchungen von Futtermitteln und Eiern veranlasst. Lasalocid darf bei
Schlachtgeflügel und Junghennen dem Futtermittel zur Prophylaxe gegen Kokzidien
(Darmparasiten) zugesetzt werden. Bei Masthähnchen ist vor der Schlachtung eine
Wartezeit von fünf Tagen einzuhalten. An Junghennen darf das Futtermittel nur bis
zur sechzehnten Lebenswoche verfüttert werden, damit keine Rückstände in das Ei
übergehen. Für Legehennen ist das Präparat nicht zugelassen. Es wird vermutet,
dass Lasalocid bei der Herstellung von Mischfuttermitteln über Verschleppungen in
Legehennenfutter gelangt ist.
AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de