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AHO Aktuell - 24.12.2003

Weltweite Reaktionen nach dem ersten BSE-Fall in den USA.


Tokyo / Washington / Seoul / Moskau / Bern (aho/lme) - Das japanische
Landwirtschaftsministerium hat als Reaktion auf den ersten us-amerikanischen
BSE-Fall einen zeitlich unbegrenzten Importstopp für amerikanisches Rindfleisch
angeordnet und kündigte den Rückruf auf dem Markt befindlicher Produkte an. Das
Land ist der größte Markt für US-Rindfleisch in Übersee, die Exporte lagen 2002
nach US-Angaben bei 842 Millionen US-Dollar. Südkorea setzte die Zollkontrollen
für US-Rindfleisch aus und sperrte damit den Zugang zum inländischen Markt. Das
Land importierte 2002 US-Rindfleisch im Wert von 610 Millionen Dollar. Auch
Australien, Rußland, Singapur, Thailand, Malaysia und Taiwan ergriffen
entsprechende Maßnahmen. Kanada will das Ergebnis weiterer Tests abwarten. Die
Einfuhr von Rindfleisch aus den USA in die Europäische Union ist infolge eines
Importverbots von hormonbehandeltem Fleisch ohnehin weitgehend untersagt.
Die Schweiz ergreift keine zusätzlichen Massnahmen. Risikomaterial wie Gehirn oder
Rückenmark werde bereits seit längerem nicht mehr aus den USA eingeführt, teilte
das Bundesamt für Veterinärwesen BVET der Presse mit. Derzeit führe die Schweiz
mit jährlich rund 300 Tonnen US-Rindfleisch ein. Die Schweiz habe die
Importbedingungen nach den Risiken ausgerichtet. Daher seien BSE-freie Länder
gleich behandelt worden wie solche mit Rinderwahnsinn. Die USA konnten nicht
ausgenommen werden, hiess es weiter aus dem BVET.

Insgesamt belaufen sich die Rindfleischexporte der USA auf jährlich rund 3,2
Milliarden Dollar. Marktbarrieren für Rindfleisch könnten das ohnehin schon
ausufernde Handelsbilanzdefizit der USA damit noch weiter aufblähen. Ein Analyst
der UBS gab heute außerdem bekannt, die Rindfleischpreise auf dem heimischen Markt
könnten um bis zu 20 Prozent fallen. Analysten in Chicago erwarten, dass die
Getreidepreise in den nächsten Tagen sinken werden. In Großbritannien mussten in
den 90er Jahren etwa 3,7 Millionen Kühe und Rinder getötet werden, um die
Ausbreitung von BSE einzudämmen.

Obwohl der BSE-Verdacht am Dienstag erst nach Börsenschluss bekannt wurde, wurden
bereits über die elektronische Börse Aktien der Fast-Food-Ketten McDonald's und
Wendy's verkauft. Die Aktien der McDonalds Holdings Co. Ltd. (Japan), welche zu
50,1 Prozent der amerikanischen Fast-Food Kette McDonalds Corp. gehört, mussten
heute einen Kursrückgang von 3,11 Prozent auf 2.180 Yen hinnehmen.

US-Präsident George W. Bush wurde am Dienstag mehrfach über die Entwicklung
unterrichtet. Er sei sicher, dass das Landwirtschaftsministerium den Fall effektiv
handhabe, erklärte das Weiße Haus.

 



 

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