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AHO Aktuell - 15.12.2003

Rinderpraxis: Entnahmeort beeinflußt Blutwerte


Hannover (aho) - Die Blutentnahme aus der Eutervene der Kuh stellt aufgrund
arbeitswirtschaftlicher Erwägungen bei gleichzeitig hoher Reproduzierbarkeit der
Blutwerte eine für die Rinderpraxis geeignete Methode dar. Dieses Fazit ziehen
Wissenschaftler der Zentrumsabteilung Hygiene und Technologie der Milch der
Tierärztlichen Hochschule Hannover und dem Eutergesundheitsdienst der
Landwirtschaftskammer Hannover aus ihren Untersuchungen, die sie jetzt im
Fachjournal „Tierärztliche Praxis“ veröffentlichen.

Sie hatten von zwölf hochleistenden, klinisch unauffälligen Kühen der Rasse
Deutsche Holsteins zunächst Blutproben aus der Eutervene (V. epigastrica cranialis
superficialis), anschließend unter Anwendung von Zwangsmaßnahmen aus der Halsvene
(V. jugularis externa) gewonnen, um die diagnostische Aussagekraft ausgewählter
Parameter des Blutprofils in Abhängigkeit von den Entnahmeorten vergleichend
gegenüberzustellen. Für 10 von 18 Blutparametern (Erythrozytenzahl, Hämoglobin,
Hämatokrit, AST, Gesamtbilirubin, Glukose, Harnstoff, Kalzium, Magnesium und
anorganisches Phosphat) ließen sich signifikante Konzentrationsunterschiede
zwischen dem Hals- und Eutervenenblut feststellen. Hierfür scheinen nach Meinung
der Wissenschaftler Stress verursachende Zwangsmaßnahmen im Kopfbereich
verantwortlich zu sein, sodass die Blutgewinnung aus der Halsvene gegenüber der
Eutervene zu keiner verbesserten diagnostischen Aussage führt.

R. Redetzky, J. Hamann, V. Krömker
Zum Einfluss des Blutentnahmeortes auf Parameter des Blutprofils bei
hochleistenden Kühen
Tierärztl Prax 2003; 31 (G): 308-13

 



 

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